Stellungnahme: Krise in Bangladesch
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verfolgt die politische und gesellschaftliche Situation im Ausland und publiziert spezifische Stellungnahmen. Die Stellungnahmen des EDA orientieren sich an den Zielen und Schwerpunkten der Schweizer Aussenpolitik, wie sie z.B. in der Bundesverfassung, der Aussenpolitischen Strategie des Bundesrates sowie in weiteren thematischen und geografischen Strategien enthalten sind.
08.08.2024
Nach den Aufständen, die Mitte Juli begannen und in den letzten Wochen eskalierten, ist die Premierministerin von Bangladesch zurückgetreten. Eine Übergangsregierung wurde am Donnerstag 8. August präsentiert.
Die Schweiz verfolgt die aktuellen Entwicklungen in Bangladesch mit grosser Aufmerksamkeit und ist besorgt über den beispiellosen Verlust von Menschenleben seit Mitte Juli 2024. Sie ruft zu Ruhe und Zurückhaltung auf. Menschenrechte und demokratische Prinzipien müssen gewahrt bleiben – im Besonderen die Sicherheit aller, einschliesslich religiöser und indigener Minderheiten, genauso wie die Gewährleistung der Rechenschaftspflicht für Menschenrechtsverletzungen.
Das EDA rät von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Bangladesch ab. Die Entwicklung der Lage ist ungewiss und eine Verschlechterung der Sicherheitslage ist jederzeit möglich. Gemäss aktuellem Stand sind die 139 bei der Schweizer Vertretung in Dhaka gemeldeten Schweizer Staatsangehörigen in Sicherheit. Schweizerinnen und Schweizer, die sich in Bangladesch befinden, werden dazu aufgerufen Demonstrationen und Menschenansammlungen jeder Art zu meiden und grösste Vorsicht walten zu lassen.