Von Bern nach Madrid für die «Settimana della lingua italiana nel mondo»
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten nutzt die «Settimana della lingua italiana nel mondo», um der dritten Landessprache Gehör zu verleihen. Im Vordergrund stehen Mitarbeitende des EDA, die das sprachliche und kulturelle Erbe der italienischen Schweiz vorstellen, beziehungsweise in Erinnerung rufen. Berichte aus Bern und Madrid.
Spuren aus der italienischen Schweiz in Madrid: Das Tessiner Künstlerduo Nevercrew kreierte für die Urvanity 2020 Art Fair das Wandbild «Offset». © Nevercrew
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11.45 Uhr in Bern. In einem Gebäude der Bundesverwaltung sind französisch- und deutschsprachige Mitarbeitende des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) für ihren Italienischkurs bereit. Sie üben die italienische Sprache in einer Diskussion über Dante, das Thema der «Settimana della lingua italiana nel mondo» vom 18. bis 24. Oktober 2021. Bundesrat Ignazio Cassis stattet dem Kurs einen Besuch ab und dankt den Teilnehmenden, aus Anlass der «Settimana», für ihr Engagement zur Aufrechterhaltung der Mehrsprachigkeit.
Die Förderung der Minderheitensprachen in der Schweiz gehört auch zu den Schwerpunkten des strukturierten politischen Dialogs, den Ignazio Cassis mit den Kantonen Graubünden und Tessin führt.
Italienisch: ein starkes Stück Schweiz
Mit diesem Motto setzt sich das EDA für die Förderung der dritten Landessprache ein. «Rund hundert EDA-Mitarbeitende nutzen das Angebot an der Zentrale in Bern zum Erlernen der italienischen Sprache. Dazu gehören Sprachkurse, Schreibateliers und Webinare», erklärt Antonella Di Fusco, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sektion Chancengleichheit und globale Genderfragen EDA.
Im Ausland ist die Schweiz mit 170 Vertretungen und etwa 2300 Mitarbeitenden vor Ort präsent. Die Vielfalt der gesprochenen Sprachen, zusätzlich zu den Landessprachen der Schweiz, ist gross. Die Förderung des interkulturellen Dialogs ist deshalb ein zentraler Punkt der Schweizer Diplomatie.
Die Schweiz jenseits der Grenzen: Ein Augenschein in Madrid
Die Schweizer Botschaften in der Welt sind eine einzigartige Quelle für Einblicke in das Schaffen italienischsprachiger Persönlichkeiten. Vanessa Reichmuth Pozo und Alberto Giovanetti, zwei Mitarbeitende der für Spanien und Andorra zuständigen Schweizer Botschaft in Madrid, begleiten uns auf einem interessanten Rundgang. Sie zeigen uns Spuren von Kunstschaffenden aus der italienischen Schweiz in der spanischen Hauptstadt wie beispielsweise das Wandbild «Offset» des Tessiner Künstlerduos Nevercrew unweit der Schweizer Botschaft.
Die Schweizer Botschaft für Spanien und Andorra sowie das Generalkonsulat in Barcelona unterstützen jedes Jahr Veranstaltungen zur Förderung der italienischen Sprache. Dieses Jahr nehmen der Schweizer Botschafter Hanspeter Mock und der Botschaftsrat für Wissenschaft und Kultur, Alberto Giovanetti, an einer Dante-Dauerlesung teil, die im Madrider Círculo de Bellas Artes durchgeführt wird. «An der Lesung beteiligen sich zahlreiche Mitarbeitende spanischer Behörden und ausländischer Vertretungen», erklärt Alberto Giovanetti.
Erfahren Sie ab dem 20.10.2021 mehr dazu in der Swiss Story unter houseofswitzerland.org: Spaziergang durch Madrid im Zeichen der Kunst und der italienischen Sprache
Videointerviews mit Tessiner Architekten in New York zeigen den Bezug der italienischen Sprache zum Archtober, dem Architektur- und Design-Monat in der Grossstadt. Beispielsweise eine Vorlesung über italienische Dialekte an der Universität von Atlanta oder Lesungen von Autoren der italienischen Schweiz von Tunis bis Santiago. Das sind nur einige Angebote, mit denen die Schweizer Botschaften und Konsulate die kulturelle Vielfalt der italienischen Schweiz im Ausland veranschaulichen. Mit Blick auf die «Settimana della lingua italiana» im Oktober 2022, freuen sich die Schweizer Vertretungen in allen Regionen der Welt schon heute, neue Entdeckungen und Initiativen präsentieren zu können.