Kolumbien, zwanzig Jahre Friedensarbeit
Die Schweiz engagiert sich seit über zwanzig Jahren für den Frieden in Kolumbien. Ihre Aktivitäten sind Teil eines IZA-Programms, das auf die Förderung von Frieden, Inklusion und Wohlstand in Kolumbien ausgerichtet ist. Umgesetzt wird es von der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im EDA sowie dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) im WBF. Die Schweiz verfolgt in Kolumbien einen komplementären Ansatz. Jede Verwaltungseinheit bringt ihre spezifische Erfahrung und ihre Expertise ein: die AFM im Rahmen ihrer friedenspolitischen Aktivitäten, die DEZA durch Minenräumungsprojekte und die Unterstützung des UNO-Fonds für Friedenskonsolidierung und das SECO zum Beispiel durch ein Projekt zur Förderung von Wertschöpfungsketten (Kakao, Kaffee, handgefertigtes Gold), das der betroffenen Bevölkerung ein stabiles und legales Einkommen ermöglicht.
Unter der Leitung der AFM, begleitet die Schweiz die Umsetzung des Friedensabkommens von 2016 mit den früheren Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC-EP). Dabei konzentriert sie sich auf die politische Partizipation und die Vergangenheitsarbeit.
In Kolumbien werden zurzeit parallel mehrere Friedensverhandlungen geführt. Seit Oktober 2023 ist die Schweiz neben anderen Staaten offiziell Garantin bei den Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der Rebellengruppe EMC (Splittergruppe der FARC-EP). In dieser Funktion ist sie bei den Verhandlungen anwesend und begleitet den Friedensprozess politisch und fachlich. Seit November 2022 ist die Schweiz zudem Mitglied der Begleitgruppe für die Friedensgespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN).
Auf das Kolumbien-Dossier kann sie auch im Rahmen ihres nichtständigen Sitzes im UNO-Sicherheitsrat (bis Ende 2024) Einfluss nehmen. In Zusammenarbeit mit der kolumbianischen Regierung organisierte die Schweiz im Oktober 2023 eine Veranstaltung in New York zur Lancierung des ersten kolumbianischen Aktionsplans für Frauen, Frieden und Sicherheit. Im Februar 2024 reiste der UNO-Sicherheitsrat unter der Co-Leitung der Schweiz nach Kolumbien, um sich vor Ort ein Bild vom Friedensprozess zu machen.
Kooperationsprogramm der Schweiz in Kolumbien 2021–2024 (en)