Eine Welt im Wandel: Expo 2027 Belgrad

Die Schweiz nimmt 2027 an der Weltausstellung in Belgrad teil. Es werden 120 teilnehmende Staaten und über 2.6 Millionen Besuchende erwartet. Unter dem Motto «Spiel für die Menschheit – Sport und Musik für Alle» sollen Ideen und Lösungen präsentiert werden auf die Frage «Wie können wir den menschlichen Körper, Geist und die Logik auf eine Welt voller Unsicherheiten vorbereiten und den Menschen für die kommenden Jahrzehnte widerstandsfähiger machen?».

Weltkarte mit 9 Pins, die zeigt, dass die Schweiz in 20 Jahren an 7 Weltausstellungen teilnahm und ihre Teilnahme an Expo 2025 Osaka und Expo 2027 bestätigte.

Die Schweiz nahm in den letzten 20 Jahren an sieben Weltausstellungen teil und hat ihre Teilnahme an der Expo 2025 in Osaka und Expo 2027 bestätigt. © EDA

Die Weltausstellung 2027 findet in Belgrad statt, Hauptstadt Serbiens und Zuhause einer schnell wachsenden Technologie-Startup Szene. Der Wachstumstrend der Technologiebranche spiegelt sich in Belgrad «Science Technology Park» (STP) wider, welche Startups bei der Entwicklung und Vermarktung innovativer Produkte und Dienstleistungen unterstützt. Ziel ist es die Wettbewerbsfähigkeit der serbischen High-Tech-Industrie zu stärken. Die Schweiz unterstützt Serbien seit 2011 beim Prozess eine innovationsbasierte Wirtschaft zu werden, indem der Export neuartiger Produkte und die Errichtung von Wissenschafts- und Technologieparks unterstützt wird. Diese bieten nicht nur die nötige Infrastruktur und Unterstützung für Unternehmen, sich auf die Entwicklung und Forschung von High-Tech-Produkten zu konzentrieren, sondern dienen auch als Plattform für die Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen Unternehmen, Universitäten und Forschungszentren. 

Schweiz – Serbien

Das Projekt «Technopark Serbien» fördert den STP und ist Teil des Schweizer Kooperationsprogramms für Serbien 2022-2025. Das Kooperationsprogramm sieht die Unterstützung eines integrativen und nachhaltigen Wirtschaftswachstumes vor. Teil davon ist auch die Unterstützung einer demokratischen Regierungsführung, einer aktiven Zivilgesellschaft sowie einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Neben dem Kooperationsprogramm zeichnet sich die Beziehung zwischen der Schweiz und Serbien durch eine Vielfalt aus, die geprägt ist von engen menschlichen und kulturellen Verbindungen, zahlreicher Abkommen und einer guten Zusammenarbeit in multilateralen Organisationen. Serbien ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz im Westbalkan.  So lassen sich neben zahlreichen Schweizer Investoren auch vermehrt Schweizer Unternehmen in Serbien nieder. Die Investitionen Schweizer Unternehmen in Serbien, insbesondere in Produktionsanlagen und Forschungs- und Entwicklungszentren wie dem «BIO 4-Campus», verdeutlichen die wirtschaftliche Verflochtenheit beider Länder. Diese vielfältige Beziehung soll mit der Teilnahme der Schweiz an der Weltausstellung 2027 in Belgrad intensiviert werden.

Expo 2027 Belgrad

Vom 15. Mai bis 15. August 2027 findet in Belgrad die Expo2027 unter dem Motto «Spiel für die Menschheit – Sport und Musik für Alle» ("Play for Humanity: sport and music for all") statt. Spiel als Methode des Entdeckens, der Kreation, des analytischen Beobachtens und der Überschreitung der Grenzen von Bekanntem erlaubt es die Welt kontinuierlich neu zu interpretieren und zu gestalten. Insbesondere in der heutigen Welt, welche voller Veränderungen, Herausforderungen und Unsicherheiten steckt, ist eine Neuinterpretation und Neugestaltung entscheidend. Durch neueste globale Trends in den Bereichen Infrastruktur, Tourismus, Wissenschaft, Technologie, künstliche Intelligenz bieten sich einzigartige Möglichkeiten für eine Neugestaltung der Welt.

Belgrad, ein aufstrebender Innovationshub, bietet ideale Voraussetzungen, um über das Potenzial moderner Technologien zu sprechen. Insgesamt werden mehr als 120 Teilnehmerstaaten und über 2,6 Millionen Besucher erwartet. Die erste Expo in der Region des westlichen Balkans wird als Gelegenheit angesehen eine neue Ära der Harmonie und Freundschaft einzuläuten.

Durch die Teilnahme der Schweiz an der Expo 2027 bietet sich die Möglichkeit die Vernetzung zwischen der schweizerischen, serbischen und internationalen IT-Industrie und insbesondere den kreativen Sektor zu fördern. 

Die Schweiz in der Welt der Ausstellungen

Die Schweizer Beteiligung an Weltausstellungen geht auf das Jahr 1851 zurück, dort nahm die Schweiz an der ersten Ausgabe in London teil. 77 Jahre später, 1928 war die Schweiz Gründungsmitglied des Bureau International des Expositions, das für die Überwachung und Regulierung aller internationalen Ausstellungen zuständig ist.

In den letzten 20 Jahren nahm die Schweiz an sieben Weltausstellungen teil und gewann zwei Mal einen Preis. 2025 nimmt sie an der Weltausstellung Osaka, Japan teil. Bereits vor 20 Jahren präsentierte die Schweiz ihren Pavillon 2005 in Japan.   

Expo 2005 Aichi

Während die Expo 2025 in Osaka unter dem Titel «Die Gesellschaft der Zukunft für unser Leben gestalten» sich dem Thema der nachhaltigen Entwicklung und der Erreichung der Ziele der Agenda 2030 widmet, stand die Expo 2005 in Aichi ganz im «Zeichen der Weisheit der Natur» und dem notwendigen Schutz der natürlichen Umwelt. In diesem Sinne wurden bestehende Wälder und Teiche in die Weltausstellung integriert.

Die Schweiz präsentierte sich als traditionell modernes Land und stellte eine Berglandschaft nach, die alpine Atomsphäre vermitteln sollte. Der Schweizer Pavillon beinhaltete eine Aussichtsterrasse, dessen Blick sich in ein Bergtal öffnete. Neben der traditionellen Schweizer Berglandschaft fanden sich Objekte aus der Schweizer Forschung, Technologie und Innovation wieder. 

Das Bild zeigt eine künstlerische Schweizer Berglandschaft, präsentiert im Schweizer Pavillon auf der Expo 2005 in Aichi, Japan.
Der Schweizer Pavillon an der Expo 2005 in Aichi, Japan. © EDA

Expo 2008 Zaragoza

2008 fand die Weltausstellung unter dem Motto «Wasser und nachhaltige Entwicklung» in der nordspanischen Stadt Zaragoza statt. Mithilfe von Texten und Lichtbildern wurde das Wassermanagement der Schweiz erklärt, die Technologien und einen sorgfältigen Umgang mit Wasser beinhalteten. So wurde beispielsweise die Bedeutung von Speicherseen, Wasserkraftwerken und Kläranlagen für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser aufgezeigt. Das Ganze wurde mit einer Lichtanimation von Wasserspielen und Wolken ergänzt.

Expo 2010 Shanghai

Zurück in Asien, setzten sich die Organisatoren und Teilnehmenden der Weltausstellung 2010 in Shanghai, China, unter dem Motto «Bessere Stadt, besseres Leben» mit der Frage der sozialen Durchmischung, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Hygiene und Mobilität in Städten auseinander. Der Schweizer Pavillon in Shanghai war neben dreidimensionalen Bildern zur nachhaltigen Entwicklung, Umweltschutz und öffentlichen Verkehr mit einem IMAX-Kino ausgestattet, der den Film «Die Alpen» zeigte. Highlight war das klassische Transportmittel der Schweiz, ein Sessellift.

Das Bild zeigt die Sesselliftbahn, die für die Expo 2010 in Shanghai installiert wurde.
Der Schweizer Pavillon an der Expo 2010 in Shanghai, China. © EDA

Expo 2012 Yeosu

In der Küstenstadt Yeosu in Südkorea, entlang des Meeres, fand die Weltausstellung 2012 zum Thema «Der lebende Ozean und die Küste» statt und setze sich mit dem Schutz der Ozeane und dem Klimawandel auseinander. Die Schweiz setze sich mit dem Unterthema «Die Quelle. Sie liegt in deinen Händen» mit der wissenschaftlichen Erforschung des Eises und Lösungsansätzen für eine gesündere und nachhaltige Zukunft auseinander. Als Illustration, dass die Schweiz nicht nur als Wasserquelle Europas fungiert, sondern auch die Quelle des Wasserwissens ist, diente ein Fels aus dem Monte-Rosa-Massiv und ein 4000 Jahre alter Eisbohrkern eines Schweizer Gletschers. 

Expo 2015 Milano

2015, zurück in Europa, setzte sich die Weltausstellung unter dem Motto «Den Planeten ernähren, Energie für das Leben» mit den Herausforderungen der modernen Zeit wie der Lebensmittelproduktion, gesunden Ernährung, Bevölkerungswachstum, Abfallvermeidung und effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen auseinander. Die Schweiz präsentierte an der Expo 2005 im italienischen Milano ihre Vielfalt und die Besonderheiten ihres Nahrungsmittelsektors. Mithilfe von Wasser, Salz, Kaffee und Äpfel wurde auf das Konsumverhalten und dem verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmittel hingewiesen. 

Expo 2017 Astana

Der effiziente Einsatz natürlicher Ressourcen war zwei Jahre später weiterhin ein präsentes Thema. Die Weltausstellung 2017 in Astana, Kasachstan, widmete sich dem Thema der «Future Energy», welche die Reduzierung der CO2-Emissionen, eine effiziente Energienutzung sowie die Energiezugänglichkeit beinhaltete. Im Pavillon «Flower Power» präsentierte die Schweiz nicht nur Lösungsansätze in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energie und globales Wassermanagement, sondern zeigte die den helvetischen Innovationsgeist und das vorhandene Wissen hinsichtlich öffentlich-privaten Partnerschaften im Bereich Forschung und Entwicklung. Für die Umsetzung des Leitthemas «Future Energy» erhielt die Schweiz den Gold Award von der Expertenkommission des Bureau International des Expositions. 

Expo 2020 Dubai

Die letzte Schweizer Teilnahme an einer Weltausstellung war 2020 in Dubai, den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Expo 2020 stand unter dem Motto «Köpfe verbinden, Zukunft gestalten» und hatte das Ziel, die Welt zusammenzuführen, um den Austausch neuer Perspektiven und Handeln zu fördern, sodass Lösungen für neue Herausforderungen gefunden werden können. Die Innovationskraft und Attraktivität des Wirtschaftsstandort Schweiz wurde mithilfe einer künstlerisch gestalteten Bergpanorama präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher konnten durch die typische Schweizer Landschaft hindurchwandern, während sie über die Stärken und Chancen der Schweiz in den Bereich Bildung, Forschung, Innovation sowie Wirtschaft sich informieren konnten. Der Schweizer Pavillon erhielt unter anderem die Silbermedaille für Architektur und Landschaft auf der Expo 2020 in Dubai.

Das Thema Nachhaltigkeit, sei es die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen, die nachhaltige Stadtentwicklung, der Schutz von Gewässern oder der Förderung nachhaltiger Ernährung, war in den letzten 20 Jahren ein zentrales Thema der Weltausstellungen. In Belgrad wird die Diskussion, insbesondere über die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, fortgesetzt.

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