Bundesrat Ignazio Cassis, Bundesrat Ueli Maurer und Bundesrat Alain Berset, von links, waehrend einer Medienkonferenz des Bundesrates ueber die Situation des Coronavirus, am Freitag, 3. April 2020 in Bern. © Keystone
Kampf gegen das Coronavirus: 3 Prioritäten für das EDA
An einer Medienkonferenz des Bundesrates erläuterte Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA, die Massnahmen des EDA im Kampf gegen das Coronavirus.
«COVID-19 betrifft nicht nur die Schweiz», sagte Ignazio Cassis. «Die rasche Ausbreitung der Epidemie macht die Zusammenarbeit zwischen den Staaten unverzichtbar. Wir haben die Beziehungen zu all unseren Nachbarländern und den weiter entfernten Staaten intensiviert. Diese Zusammenarbeit ist notwendig, um ausgewogene Entscheidungen zu treffen. Sie ermöglichte die Freigabe des Gütertransports an der Grenze und stellte die Durchfahrt für Grenzgänger sicher. Darüber hinaus konnten viele Reisende von den Rückführungsflügen in die Schweiz profitieren», betonte Ignazio Cassis an der Pressekonferenz.
Er sagte, dass sich die Arbeit des EDA in dieser Krisenzeit auf drei Schwerpunkte konzentriert: 1. Die Hilfe für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer 2. Die Verteidigung der Interessen auf der diplomatischen Ebene 3. Beiträge im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit.
«Die Rückführungsaktionen werden fortgesetzt.»
Das EDA hat zahlreiche Massnahmen ergriffen und die Schweizer Vertretungen im Ausland arbeiten intensiv daran, Schweizer Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen, die im Ausland blockiert sind oder Unterstützung suchen. Zusätzlich zu den Reisenden, die unterwegs sind, leben etwa 800’000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger im Ausland.
Die Schweizer Diplomatie hat dank 16 vom EDA organisierten Sonderflügen aus allen Kontinenten bereits die Rückkehr von 3700 Personen ermöglicht. Diese Flüge haben 2100 Schweizer und 1600 ausländische Staatsangehörige zurückgebracht. Dank Kontakten und gegenseitiger Hilfe wurden mehr als 800 Schweizer Staatsangehörige auf Flügen, die von anderen Staaten organisiert wurden, zurückgeführt.
«Ich bin beeindruckt von all den Danksagungen und Briefen, die wir von Bürgern erhalten haben, denen wir helfen konnten. Die Situation ist für alle schwierig und erfordert viel Flexibilität und Toleranz. Die Rückführungsaktionen funktionieren gut und werden fortgesetzt», fuhr der EDA-Vorsteher fort. Fünf Flüge wurden bestätigt oder sind in Vorbereitung. (Übersicht über bereits erfolgte und geplante Rückflüge #flyinghome)
Aussergewöhnliche Situation: Internationale Zusammenarbeit hilft auch
Die internationale Zusammenarbeit hat auch in diesem globalen Kontext der COVID-19-Krise Massnahmen ergriffen, um den am stärksten gefährdeten und betroffenen Bevölkerungsgruppen zu helfen. "Die Appelle der in Genf ansässigen Weltgesundheitsorganisation WHO sind wichtig", sagte der Bundesrat.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat einen Kredit von 18 Millionen CHF für UNO-Agenturen, das Internationale Rote Kreuz und den Roten Halbmond sowie die lokalen Gesundheitssysteme der Partnerländer der DEZA freigegeben.
Hilfsgüter wurden bereits nach China und Nepal geliefert. Bundesrat Cassis wies auch darauf hin, dass vor der Lieferung von Material ins Ausland geprüft wird, ob auch in der Schweiz genügend Material vorhanden ist. Weitere 40 Millionen CHF wurden innerhalb der Rahmenkredite der Schweiz für die internationale Zusammenarbeit umgeschichtet.
Pressekonferenz des Bundesrates, 03.04.2020, 14.30 Uhr
Kampf gegen COVID-19: Das EDA beteiligt sich (PDF, 2 Seiten, 249.0 kB, Deutsch)