Von Reisen nach Niger sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten.
Schweizer Staatsangehörige, die sich entgegen der Empfehlung des EDA in Niger aufhalten, müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz nur sehr eingeschränkte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Hilfeleistung hat.
Am 26. Juli 2023 haben Einheiten des Militärs die Macht übernommen. Die Entwicklung der Lage ist ungewiss.
In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und terroristische Gruppierungen aktiv, die von Schmuggel, Raubüberfällen und Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Immer wieder werden Ausländerinnen und Ausländer in der Sahara und der Sahelzone verschleppt. Besonders gefährdet sind Touristinnen und Touristen, Mitarbeitende von internationalen Organisationen, Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen, sowie Personen religiöser Einrichtungen. Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch.
Beachten Sie die Informationen auf unseren spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen
Das Risiko von terroristischen Anschlägen und Überfällen besteht im ganzen Land; es ist am höchsten in den Regionen Diffa, Tahoua und Tillabéry. Bei bewaffneten Angriffen werden immer wieder Sicherheitskräfte oder Zivilpersonen getötet oder verletzt. Beispiele:
- Zwischen dem 20. und 21. März 2024 wurden bei einem Angriff in der Region Tillabéry mindestes 23 Soldaten durch improvisierte Sprengsätze getötet.
- Am 29. Dezember 2023 wurden bei Überfällen auf zwei Dörfer in der Region Tillabéry mindestens elf Personen getötet.
- Am 2. Oktober 2023 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi in der Region Tahoua mindestens 29 Soldaten getötet und zwei weitere verletzt.
- Am 15. August 2023 wurden bei Überfällen in Dessa und Mahana (Region Tillabéry) mindestens 31 Zivilpersonen getötet.
- Am 14. April 2023 wurden in der Region Diffa mindestens sechs Personen durch improvisierte Sprengsätze getötet.
- Am 9. April 2023 wurden bei einem Angriff auf einen Konvoi von Goldgräbern im Departement Arlit (Region Agadez) fünf Personen getötet und fünf weitere verletzt.
- Am 29. August 2022 wurden bei einem Angriff auf der Insel Kwatar Kaoulaha (Region Diffa) mindestens 20 Personen getötet. Mehrere Personen wurden entführt.
Vor allem in den Grenzgebieten zu Burkina Faso, Mali und Nigeria kommt es immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen. In den Grenzgebieten zu Nigeria sind zudem bewaffnete kriminelle Banden aktiv, insbesondere in der Region Maradi.
Bei Demonstrationen kann es zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen.
Die Kriminalitätsrate ist hoch.