Von Reisen nach Jemen und von Aufenthalten jeder Art wird abgeraten, einschliesslich der Insel Sokotra.
Schweizer Staatsangehörige, die sich trotz der Empfehlungen des EDA im Jemen aufhalten, müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz unter Umständen nur begrenzte oder gar keine Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen hat.
Das Land ist instabil und von bewaffneten Konflikten geprägt. Es bestehen erhebliche Sicherheitsrisiken. Die Entwicklung der Lage ist ungewiss.
In verschiedenen Landesteilen bekämpfen sich Regierungstruppen (unterstützt durch eine ausländische Koalition) und verschiedene aufständische Gruppierungen. Es finden regelmässig Luftangriffe auf verschiedene Ziele statt. Auch Sana’a und Aden sind immer wieder von bewaffneten Auseinandersetzungen und Angriffen mit Raketen und Drohnen betroffen. Im Land und in den Küstengewässern werden auch Minen eingesetzt. Dieser Konflikt fordert tausende von zivilen Opfern.
Zeitweise werden Blockaden über sämtliche Land-, Flug- und Schiffsverbindungen verhängt, von denen auch die Insel Sokotra betroffen ist. Im ganzen Land kann es zu Stromausfällen kommen.
Bei Demonstrationen und Menschenansammlungen aller Art kann es zu Ausschreitungen und gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kommen. Im April 2023 wurden bei einem Gedränge in Sana'a mehr als 80 Menschen getötet und 200 verletzt.
Im ganzen Land besteht ein hohes Risiko von Entführungen. Dieses Risiko betrifft sowohl die einheimische Bevölkerung als auch Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Beispiele:
- im August 2023 wurden zwei Mitarbeiter einer Hilfsorganisation an der Grenze zwischen Marib und Hadramaut entführt;
- im März 2023 wurde ein lokaler Unternehmer in der Provinz Al Mahrah entführt;
- im März 2022 wurden zwei ausländische Mitarbeitende einer Hilfsorganisation im Hadramaut entführt;
- im Februar 2022 wurden fünf Mitarbeitende der UNO im Gouvernorat Abyan entführt.
Im ganzen Land besteht ein hohes Risiko von terroristischen Akten gegen in- und ausländische Personen und Einrichtungen, einschliesslich gegen humanitäre Organisationen. Regelmässig fordern Anschläge Todesopfer und Verletzte.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer häufen sich. Ende November 2023 entführten Rebellen vor der jemenitischen Küste einen Frachter und nahmen mehrere Geiseln. Im Indischen Ozean und auch in den jemenitischen Gewässern ist Piraterie verbreitet, besonders im Golf von Aden. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie