Reisehinweise für Ghana

Gültig am:

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Publiziert am: 13.09.2024

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Das Kapitel Grundsätzliche Einschätzung ist überarbeitet worden. Das Kapitel Kulturelle Besonderheiten ist ergänzt worden.

Grundsätzliche Einschätzung

Gewisse politische, soziale und wirtschaftliche Spannungen führen sporadisch zu Protesten. Bei Demonstrationen kann es zu gewalttätigen Ausschreitungen und Strassenblockaden kommen. Es kommt vor, dass scharfe Munition eingesetzt wird und Personen getötet oder verletzt werden. Bei Unruhen kann die Regierung Ausgangssperren verhängen.

Es gibt Hinweise, dass terroristische Gruppierungen aus der Sahelzone die durchlässigen Grenzen überqueren, um sich vorübergehend nach Ghana zurückzuziehen. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu kriminellen Gruppen. Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Ghana nicht ausgeschlossen werden. Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Sicherheitslage. Meiden Sie Kundgebungen und grosse Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren etc.).

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Ländliche Gebiete: In ländlichen Gebieten führen Spannungen, unter anderem im Zusammenhang mit traditionellen Stammesangelegenheiten immer wieder zu Konflikten. Dabei kann es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen, die wiederholt Todesopfer und Verletzte gefordert haben. Im Januar 2024 wurden bei einem Angriff auf einen Bus in der Region Upper East mindestens sechs Personen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Bei Unruhen kann die Regierung in den betroffenen Orten Ausgangssperren verhängen. Lassen Sie insbesondere in den Regionen Upper West, Upper East, North East, Savannah, Northern, Bono, Bono East und Oti Vorsicht walten. Erkundigen Sie sich vor und während der Reise bei den lokalen Behörden über die aktuelle Lage und befolgen Sie deren Anweisungen (Ausgangssperren etc.).

Grenzgebiet zu Burkina Faso: In den Regionen Upper West und Upper East wird abgeraten von Reisen ins Grenzgebiet zu Burkina Faso, das weiträumig zu meiden ist. 
In Burkina Faso sind bewaffnete Banden und terroristische Gruppierungen aktiv. Auch auf der ghanaischen Seite der Grenze zu Burkina Faso besteht ein zunehmendes Risiko von Attentaten und Entführungen. Es kommt zudem zu Konflikten im Zusammenhang mit traditionellen Stammesangelegenheiten.
Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone

Kriminalität

Taschen- und Entreissdiebstähle kommen vor allem in den Städten, an den Stränden und am Flughafen von Akkra vor. Entreissdiebstähle werden oft durch Personen auf Motorrädern ausgeführt.

Ausserdem besteht das Risiko von Gewaltdelikten; insbesondere Sexualdelikte und bewaffnete Raubüberfälle. Manchmal verfolgen Kriminelle Autos, bis sich eine Gelegenheit ergibt, die Insassinnen und Insassen auszurauben oder sie errichten Strassensperren, um die Opfer zum Anhalten zu zwingen. Gelegentlich kommt es zu Überfällen und Autodiebstählen während des Ein- und Aussteigens.

Beachten Sie unter anderem die folgenden Vorsichtsmassnahmen:

  • Die Kriminalitätsrate kann je nach Ortschaft und Stadtteil erheblich variieren. Informieren Sie sich bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, ob es Quartiere gibt, die gemieden werden sollten.
  • Meiden Sie wenig belebte Stadtquartiere und unterlassen Sie Spaziergänge nach Einbruch der Dunkelheit, auch an Stränden.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Deponieren Sie Ihre Dokumente im Hotelsafe. Tragen Sie jedoch immer eine Fotokopie des Reisepasses (einschliesslich der Seiten mit dem Visum) auf sich, um sich bei einer allfälligen Polizeikontrolle ausweisen zu können.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch. Die Verbrecher schrecken auch vor Morden nicht zurück.
  • Halten Sie die Autofenster geschlossen und die Türen verriegelt. Seien Sie achtsam beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto.
  • Teilen Sie Taxis nicht mit fremden Personen.
  • Setzen Sie Ihre Kreditkarte mit Vorsicht ein, denn Missbrauch ist verbreitet.
  • Lassen Sie beim Abheben von Geld an Geldautomaten grösste Vorsicht walten.
  • Benutzen Sie wenn möglich nur Taxis, die Sie oder Ihr Hotel bestellt haben und überprüfen Sie die Identität des Fahrers vor dem Einsteigen. Es kommt vor, dass sich Kriminelle als Fahrer ausgeben.
  • Seien Sie vorsichtig mit Kontakten über das Internet. Es kommt vor, dass Kriminelle vorgeben, eine Freundschaft oder Geschäftsbeziehung anbahnen zu wollen und Personen einladen. Einmal im Land, werden diese Personen bedroht oder entführt, um Geld zu erpressen.

Es kommt immer wieder zu Betrügereien aus Westafrika, bei denen die Opfer per E-Mail oder Telefonanruf und unter Vorgabe von Gründen aller Art zu Geldzahlungen oder Vorschussleistungen angehalten werden. Häufig stecken betrügerische Absichten dahinter, wenn:

  • Sie jemand wegen eines medizinischen oder anderen Notfalles (Raubüberfall, Verhaftung, Problem mit Behörden, Visumproblem etc.) um eine rasche Geldüberweisung bittet;
  • Sie um die Angabe von Bankverbindungen gebeten werden, um Erbschaften und andere Gelder zu überweisen;
  • Sie Angebote erhalten, welche einen hohen Gewinn versprechen;
  • Sie offiziell aussehende Beweisdokumente zugesandt erhalten. Solche sind oftmals gefälscht.

Im Golf von Guinea und auch in den Gewässern von Ghana, ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Ausserhalb der Zentren der Grossstädte ist der Strassenzustand oft schlecht. Das Unfallrisiko ist gross, auch bei Reisen mit Überlandbussen. Der Strassenverkehr fordert jedes Jahr zahlreiche Verletze und Todesopfer aufgrund der unvorhersehbaren Fahrweise und der ungenügenden technischen Wartung vieler Fahrzeuge.

Sollten Sie in einen Unfall verwickelt sein und die Angelegenheit nicht vor Ort lösen können, fahren Sie direkt zum nächsten Polizeiposten.

Verzichten Sie auf nächtliche Überlandfahrten. 

Die Sicherheitsstandards der öffentlichen Transportmittel und Taxis entsprechen nicht europäischen Normen.

Es kommt vor, dass die Grenzübergänge kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Zeitweise bestehen Engpässe bei der Stromversorgung.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Strafbar sind unter anderem:

  • Gleichgeschlechtliche Handlungen;
  • Das Tragen von militärähnlicher Bekleidung;
  • Das Fotografieren von militärischen Einrichtungen und öffentlichen Bauten (Amtssitz des Staatsoberhauptes, Verteidigungsministerium, Flughäfen, Brücken, usw.).

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Haftstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen sind prekär.

Kulturelle Besonderheiten

Besonders auf dem Land ist das Leben noch stark von traditionellen Werten geprägt. Passen Sie Ihr Verhalten den lokalen Gepflogenheiten an. Übergriffe gegen Personen, die sich in der Öffentlichkeit als homosexuell zu erkennen geben, können vorkommen.

Fotografieren Sie Personen oder Personengruppen nur mit deren Einverständnis.

Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln.

Naturbedingte Risiken

Es muss mit starken Regenfällen gerechnet werden. Sie können Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden.

Erdbeben kommen gelegentlich vor, vor allem im Süden des Landes.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts ein grösseres Erdbeben ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Akkra.
National Disaster Management Organisation

Medizinische Versorgung

Selbst in der Hauptstadt Accra ist die medizinische Grundversorgung nur beschränkt gewährleistet. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Vorschusszahlung (Bargeld). Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland (Europa) behandelt werden.
Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Nützliche Adressen

Notruf allgemein: 112
Notruf-Nummer Polizei: 191
Notruf-Nummer Feuerwehr: 192
Notruf-Nummer Krankenwagen: 193

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Ghana

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente, etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.

Letzte Aktualisierung 13.09.2024

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