Medienmitteilung, 05.06.2025

Wenige Tage nach der Ankündigung eines Beitrags von 20 Millionen Franken zur Bewältigung der Krise im Nahen Osten stellt die Schweiz weitere 28 Millionen Franken für humanitäre Notlagen in anderen Teilen der Welt bereit. Rund die Hälfte dieser Mittel sind für die Aktivitäten des IKRK in Afrika bestimmt. Damit ist fast das gesamte Nothilfemittel der DEZA für 2025 aufgebraucht. Dieser Entscheid ist eine Reaktion auf die weltweit steigenden humanitären Bedürfnisse.

Gaza steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, doch hat sich die humanitäre Lage aufgrund von bewaffneten Konflikten und den Folgen des Klimawandels auch in anderen Regionen der Welt verschlechtert. Dies gilt insbesondere für Afrika. Nach Angaben der UNO sind beispielsweise im Sudan mehr als 30 Millionen Menschen und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) über 21 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Auch im Nahen Osten und in Asien steigen die Bedürfnisse. So benötigen sowohl im Jemen als auch in Myanmar fast 20 Millionen Menschen Hilfe.

Da die USA ihre Hilfeleistungen eingestellt haben, müssen die Hilfsorganisationen vor Ort schwierige Entscheide treffen. In vielen Fällen müssen die Nahrungsmittelhilfe rationiert, Gesundheitszentren geschlossen oder die Verteilung von Medikamenten ausgesetzt werden.

Nahezu alle Nothilfemittel

Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen hat die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beschlossen, praktisch den ganzen Betrag der für 2025 verbleibenden Mittel zur Bewältigung grösserer humanitärer Katastrophen bereitzustellen. Konkret handelt es sich um 28 Millionen Franken, wovon 13,5 Millionen für Afrika und 6,9 Millionen für den Nahen Osten bestimmt sind. Die Hälfte dieser Summe, also 14,5 Millionen, ist für die Aktivitäten des IKRK vorgesehen. Der Rest geht an den Nothilfefonds der Vereinten Nationen zur Unterstützung der Arbeit lokaler Organisationen in Gebieten, die von Krisen und Katastrophen besonders betroffen sind.

Die Mittel werden vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) verwaltet und richten sich nach den Bedürfnissen, die in der Global Humanitarian Overview 2025 der UNO aufgeführt sind.

Nach der Bereitstellung dieser Mittel in der Jahresmitte bleiben der DEZA bis Ende 2025 noch 3 Millionen Franken, um auf mögliche akute Katastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürme oder Überschwemmungen zu reagieren. Der Entscheid, diese Nothilfemittel vorzeitig freizugeben, zeugt vom Ausmass der aktuellen humanitären Bedürfnisse in der Welt.

Dank der Nothilfemittel kann die DEZA rasch auf unvorhergesehene Ereignisse oder eine plötzliche Verschärfung einer Situation reagieren. So kann die DEZA im Rahmen ihres ordentlichen Budgets rasch Geld zur Unterstützung der humanitären Hilfe bereitstellen. Für 2025 hatte die DEZA ursprünglich einen Betrag von 41 Millionen Franken für diesen Zweck vorgesehen. Sie hat bereits nach dem Erdbeben in Myanmar Ende März und der Zuspitzung der Krise im Osten der DRK und im Sudan auf diese Mittel zurückgegriffen.

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Letzte Aktualisierung 23.04.2025

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