Signora presidente dell’Assemblea federale
Signor presidente del Consiglio degli Stati
Mesdames et Messieurs les Députés aux Chambres fédérales
Onorevoli consiglieri di Stato del Canton Ticino
Cari famigliari, cari amici
Sehr verehrte Gäste
Preziadas dunnas e stimads signurs
Grazie di cuore per la fiducia che mi accordate. Assumo la carica di presidente della Confederazione come un grande onore e pienamente consapevole della responsabilità che ne deriva.
Permettez-moi tout d’abord une pensée pour le président Guy Parmelin et pour le travail qu’il a accompli cette année. Monsieur le Président, cher Guy, je voudrais ici simplement vous dire un grand merci. Confronté à une période de grande incertitude, vous avez été à l’écoute de tout le pays et vous avez fait preuve de calme, de modestie et d’aptitude au compromis.
1. Die Krise wird enden
Mesdames, Messieurs
La pandémie du coronavirus nous accompagne désormais depuis deux ans. Elle a touché chacun d’entre nous. Indépendamment de notre fonction, de notre origine sociale ou de la langue que nous parlons. Elle a pointé ce qui nous sépare: les malades et les bien-portants, les jeunes et les moins jeunes, les vaccinés et les non vaccinés, les centralistes et les fédéralistes.
Mesdames et Messieurs,
La pandémie nous a certes séparé, mais elle ne nous a pas divisé. Et elle ne nous divisera pas.
Die Pandemie hat uns auseinandergetrieben, aber sie hat uns nicht gespalten. Wir lassen uns nicht spalten.
Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig uns das Thema Freiheit ist. Die Freiheit steht nicht umsonst im Zentrum unserer Bundesverfassung. Sie ist unser höchstes Gut. Doch mit Freiheit geht auch Verantwortung einher. Verantwortung gegenüber der Schöpfung, gegenüber künftigen Generationen, Verantwortung gegenüber den Schwächsten unserer Gesellschaft.
Die Pandemie verlangt Geduld… sie verlangt viel Geduld.
Wird diese Pandemie je enden? Meine Damen und Herren, das Virus wird bleiben. Aber die Krise wird ein Ende haben. Der Kampf zwischen Mensch und Mikroben begleitet uns seit Anbeginn der Zeit. Aber wir Menschen haben es immer geschafft, wieder auf die Beine zu kommen. Wir werden es auch dieses Mal schaffen.
In den letzten 2 Jahren haben wir realisiert, wie verletzlich wir sind: als Menschen. Und als Land. Aber gerade in einer Zeit der Verletzlichkeit, der wachsenden Ungeduld und der drohenden Polarisierung, gerade in dieser Zeit müssen wir uns darauf besinnen, was uns verbindet, was den nationalen Zusammenhalt ausmacht. Was uns eint.
2. La richesse de la pluralité
Nous le savons bien. Notre cohésion, notre pluralité, sont un défi permanent. Nos différentes langues, cultures, religions et courants politiques génèrent un dialogue parfois laborieux, inconfortable, voire même coûteux. Mais ce défi est notre moteur, notre raison d'être.
La pluralité est une incitation à la modestie. Ce n’est pas un luxe, mais une grande richesse. Elle nous aide à trouver les bonnes solutions. Elle est source d’innovation.
Was für das Individuum gilt, gilt auch für unser Land: Vielfalt erfordert Energie, Engagement und Frustrationstoleranz.
Vielfalt bedeutet, sich ständig in die Haut des anderen zu versetzen.
Vielfalt heisst auch bereit sein, auf etwas zu verzichten. Damit sich auch das Gegenüber bewegt. Das gilt nicht nur in der Europafrage.
Das Schweizer Volk und die Kantone haben sich eine Verfassung gegeben (ich zitiere):
« … im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme, und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit, zu leben».
Diese Achtung der Vielfalt ist ein ständiger Akt des Willens. Sie hat uns im Laufe der Jahrhunderte Sicherheit, Wohlstand und Unabhängigkeit gesichert. Ich wünsche uns, dass dieser Akt des Willens auch 2022 gelebt wird.
Ich bin überzeugt: Jede Krise ist auch ein Ansporn, sich selber in Frage zu stellen, sich besser zu verstehen. Auf andere zuzugehen und gemeinsam neue Ideen für die Gestaltung der Zukunft zu entwickeln. Vielfalt schafft Ideenreichtum. Durch Pluralität entsteht Innovation. Kein Zufall, dass die Schweiz eines der innovativsten Länder der Welt ist.
3. Nus n’ans laschain betg divider
Preziadas dunnas e stimads signurs
La pandemia pretenda era durant quest enviern bler da nus. Nus essan dumandads sco individis, ma era sco societad.
La pandemia ans ha separads, ma ella n'ans ha betg dividids. Ed ella na vegn betg ad ans divider.
Signore e signori
La pandemia ci ha allontanati, ma non ci ha divisi. Non ci lasciamo dividere!
Possa il 2022 essere un anno fatto di ascolto reciproco, di equilibrio fra le parti e di creatività – così da riscoprirci ancora più forti e più uniti di prima.
Vorrei concludere ringraziando i miei famigliari, i miei amici e in particolare mia moglie Paola. Grazie per la forza e per la pazienza con cui mi accompagnate e sostenete in questa missione.
E grazie a voi tutti in sala, per la fiducia, per l’ascolto di oggi e per quello che vorrete riservarmi nei prossimi mesi.