Moldau

Die Internationale Zusammenarbeit der Schweiz unterstützt die Republik Moldau darin, qualitative öffentliche Dienstleistungen für alle Bewohner zugänglich zu machen, insbesondere für die ländliche Bevölkerung und benachteiligte Gruppen. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind Reformen im Gesundheitswesen, Stärkung lokaler Gouvernanz sowie nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung. Als Reaktion auf die Folgen der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine verstärkte die Schweiz ihr bilaterales Engagement in der Republik Moldau und leistet humanitäre Hilfe.

Karte von Moldau
© EDA

Die Republik Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas. Ein Grund dafür ist der noch immer ungelöste Transnistrien-Konflikt, welcher ab 1992 zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage führte und damit eine Vielzahl negativer Auswirkungen zur Folge hatte. Zudem ist die Republik Moldau seit 2022 stark von den Folgen der aktuellen Situation in der Ukraine betroffen.

Obwohl die Republik Moldau bereits viele Fortschritte erzielte, sieht sich das Land noch immer mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Das Gesundheitswesen bedarf dringender Reformen und der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen ist besonders in ländlichen Regionen nur beschränkt möglich. Des Weiteren verhindern eine hohe Anzahl Auswanderungen, eine grosse Schattenwirtschaft sowie ein schwacher Privatsektor, dass die Wirtschaft sich entsprechend ihres Potenzials entwickelt.

Krise in der Ukraine: Unterstützung seit 2022

Die Folgen der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine sind für die Republik Moldau beträchtlich. Das Land hat im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung die höchste Anzahl ukrainischer Geflüchteter aufgenommen. Zudem hat die Krise in der Ukraine vielfältige negative Auswirkungen auf die moldauische Wirtschaft, wie etwa eine hohe Inflation, unterbrochene Lieferketten oder gestiegene Transportkosten. Die Schweiz hat seit Beginn der Krise ihr bilaterales Engagement verstärkt und leistet zusätzlich humanitäre Hilfe. Die humanitäre Unterstützung der Republik Moldau stützt sich auf das laufende Kooperationsprogramm der DEZA und ist komplementär dazu, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Gouvernanz. Zusätzlich leistete die Schweiz über Beiträge an verschiedene Fonds auch direkte finanzielle Unterstützung für die Republik Moldau zur Bewältigung der diversen Herausforderungen. Mit den zusätzlichen Mitteln beläuft sich die gesamte Unterstützung der Schweiz gegenüber der Republik Moldau im Jahr 2023 auf circa 35 Millionen Franken.

Themen der DEZA

Gesundheit

Der Gesundheitszustand der Bevölkerung liegt in der Republik Moldau deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Die Lebenserwartung ist mit 70 Jahren gering, der Zugang zu medizinischer Grundversorgung ist vor allem in ländlichen Gebieten nicht gewährleistet und die Bevölkerung ist ungenügend vor finanziellen Risiken durch hohe Ausgaben geschützt. Die DEZA unterstützt daher die Republik Moldau in ihrem Bestreben, das Gesundheitssystem zu reformieren, um qualitativ hochstehende und für alle zugängliche Gesundheitsdienstleistungen bereitzustellen. Ein weiterer Fokus des Schweizer Engagements liegt auf Sensibilisierungsmassnahmen, um nicht übertragbare Krankheiten (z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Krebs) vorzubeugen und die Vorteile eines gesunden Lebensstils zu veranschaulichen.

Gesundheit

Demokratische Regierungsführung

Die Schweiz setzte sich in der Vergangenheit stark für eine flächendeckende Wasserversorgung und sanitäre Anlagen in der Republik Moldau ein. Obwohl messbare Verbesserungen eintraten, übertrugen sich diese Erfolge nicht grundsätzlich auf bessere öffentliche Dienstleistungen auf lokaler Ebene. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, beinhalten die Aktivitäten der DEZA deshalb seit 2018 neu die Stärkung lokaler Gouvernanz. Ziel ist es, mehr Ressourcen für lokale Behörden zu generieren sowie eine grössere Beteiligung der Bevölkerung in lokalen Angelegenheiten zu erreichen, damit ihre Bedürfnisse und Interessen im politischen Prozess miteingebracht werden.

Wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung

Die niedrige Beschäftigungsquote und die hohe Auswanderungsrate stellen die Republik Moldau vor ernste demografische und soziale Herausforderungen und behindern die wirtschaftliche Entwicklung. Damit die Wirtschaft nachhaltig und zu Gunsten aller wächst, müssen Arbeitsplätze durch den privaten Sektor stimuliert werden. Unternehmen müssen wettbewerbsfähiger werden und mehr und besser bezahlte Jobs schaffen. Die Schweiz unterstützt deshalb drei Massnahmen im arbeitsmarktorientierten Bereich:

  • Unternehmen bei der Schaffung neuer Stellen fördern,

  • die Berufsbildung auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes ausrichten

  • das Angebot der öffentlichen Arbeitsvermittlungen ausbauen.

Diese Massnahmen sollen zur Armutsbekämpfung beitragen, indem weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind und mehr Einkommen generiert werden. Zudem würde dies zu geringeren Transferzahlungen von im auslandlebenden Angehörigen führen.

Herangehensweise und Partner

Die Schweiz koordiniert ihre Transitionszusammenarbeit eng mit den örtlichen Behörden, anderen Geberländern und internationalen Organisationen wie der EU und der UNO. Alle Programme der Schweiz integrieren die Prinzipien der guten Regierungsführung und der Gleichberechtigung.

Wichtige Partner der Schweiz in der Republik Moldau

  • Schweizer NGOs und Partnerorganisationen: SKAT Consulting Ltd, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, Helvetas-Swiss Intercooperation, Swisscontact, Terre des Hommes, Caritas Schweiz, HEKS, Pestalozzi u.a.

  • Nationale Partner: Ministerium für Landwirtschaft, regionale Entwicklung und Umwelt, Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales, Ministerium für Bildung, Kultur und Forschung, Stadt-und Gemeindebehörden, zivilgesellschaftliche und Berufsorganisationen, Privatsektor und lokale NGOs u.a.

  • Bilaterale und multilaterale Partner: Deutschland (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ; Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ; Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW), Österreich (Austrian Development Agency, ADA), Weltgesundheitsorganisation (WHO), Entwicklungsprogramm der UNO (UNDP), EU, Kinderhilfswerk der UNO (UNICEF) u.a.

Aktuelle Projekte

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Reducing the burden of non-communicable diseases – Healthy Life Project

01.10.2024 - 30.06.2028

Since 2015, Switzerland supports Moldova in addressing non-communicable diseases (NCDs) and their impact on the population’s health. The Covid-19 and the war in Ukraine hindered the progress and increased the fragility of Moldova’s health system. In its exit phase, the project will focus on the sustainability of the improvements introduced in NCD prevention and control. By improving the performance of the public health and the primary healthcare systems, the project also strengthens the overall resilience of Moldovan’s health system.


Moldova: Continuity of care in case of catastrophic health events – Care4Living

01.10.2024 - 30.09.2028

Switzerland will support Moldovan health authorities in reforming the emergency care system and in building rehabilitation services in order to ensure timely medical care in cases of medical and public health emergencies. The program will contribute to enhancing the chances to survival and recovery for patients who are at risk or have suffered catastrophic health events (stroke, heart attack, multiple trauma). The program will use the development of healthcare services as a vehicle to foster dialogue between Moldova and its breakaway region of Transnistria. 


Social Cohesion and Peace Initiative, Phase 1

15.07.2024 - 31.12.2025

Social cohesion in Moldova is weak, with low levels of intergroup contact and civic engagement. Divisions run largely along political lines and have deepened since the Russian aggression against Ukraine. Fostering constructive dialogue is essential for building social cohesion and resilience. The project aims at creating opportunities for young and elderly people to become more active in community processes, while addressing dividing lines within the Moldovan society and paving the way for inclusive nation-building and sustainable peace.


Single-phase project: Enhancing Peace and Economic Prosperity through Women's Leadership and Inclusion (Women for Peace & Prosperity)

01.07.2024 - 30.06.2028

In line with the priorities of the Governments of Moldova and Switzerland, the project aims to socially and economically empower women, including refugee women from Ukraine, increase their participation in decision-making and the workforce, promote their entrepreneurial activities, and finally contribute to a just, equal, inclusive and resilient society and economy in Moldova. The project will promote gender-responsive policies and initiatives to address key barriers to women's socio-economic inclusion.


Ensuring equitable access of refugees to quality health services in the Republic of Moldova (single-phase project)

01.07.2024 - 30.06.2025

The proposed initiative aims to provide equitable access to quality health care for refugees with temporary protection, in line with the priorities of both the Moldovan and Swiss governments. By strengthening the capacity of Moldovan health care authorities and service providers, it will address critical gaps in the delivery of health services for refugees and establish sustainable financing and monitoring mechanisms for such services. The project also seeks to raise awareness among refugees and health care providers on health care packages available to refugees.


Progressing towards Universal Health Coverage in Moldova

01.05.2024 - 30.06.2027

Switzerland supports Moldova’s efforts to achieve better health of the population, through ensuring universal access to affordable medical services of good quality. In its 2nd (exit) phase, the project will accompany the health authorities in advancing health financing and service delivery reforms, improving the efficiency and responsiveness of the healthcare system, promoting transparency and accountability in the health sector, and empowering service users and civil society organizations to oversee healthcare services, their quality and resource allocation.


Moldova: Ma Implic - Project on civic engagement in local governance

01.11.2023 - 31.10.2027

Moldova is firmly committed to improve governance and service delivery at the local level through a local governance reform, which is also a necessary step in view of the possible accession to the European Union. This project will support the Moldovan national authorities in advancing the local governance reform, and the local authorities in designing and implementing more inclusive and transparent local governance practices and a more efficient delivery of various public services.


Moldova – Making the Most of Migration

01.06.2023 - 31.12.2026

With one third of Moldova’s population living abroad, the current country`s leadership is firmly committed to harness the development potential of migration. Previous Swiss-supported interventions resulted in a unique mobilization of Moldovan migrants committed to contribute to the development of their home communities. Switzerland will further support Moldova to ensure the sustainability of diaspora engagement models and to improve evidence-based governance through reliable demographic statistics, including migration trends.


Opportunities through Technologies and Innovation in Moldova (OPTIM) - Phase 2

01.01.2023 - 31.12.2026

The project intends to foster the economic resilience and development in Moldova by adopting a market system development approach, a flexible and agile modality that strengthens the capacity of partners with systemic footprint in key sectors. By facilitating a better access to market, technologies, funding, skills and a more conducive business environment for companies, the project will contribute to create better jobs and additional income for its beneficiaries. 


Contribution to the Peace Dividend Initiative (PDI)

01.01.2023 - 31.12.2026

In a global context of increasing fragility but constrained resources, Switzerland is searching ways to leverage contributions of the private sector to scale-up support to peace and development. The Peace Dividend Initiative (PDI) proposes an innovative, yet ambitious, approach combining field based peace mediation, local business incubation and global impact financing. PDI’s model explores concrete ways to support two seemingly distant objectives: peace and profit.


Resilient, Inclusive Markets in Moldova

01.12.2022 - 31.12.2024

Moldova's growth is volatile and jobless. More and better jobs are needed to ensure its economic recovery, resilience and development, particularly outside large cities. Responding to the Government's request, Switzerland will contribute to supporting key markets in Moldova and, with the help of the United Nations Development Programme (UNDP), focusing on local markets and value-chains in vulnerable regions. This is complemented by a separate SECO project supporting the International Labour Organisation (ILO) and Decent Work Country Programme of Moldova.


Fostering Active Civic Engagement (FACE)

15.11.2022 - 31.12.2026

Switzerland will extend its support to the Council of Europe and the United Nations Population Fund in Moldova to successfully combine formal and non-formal civic education activities with the aim to increase the participation of youth in decision-making and community affairs: quality civic education is key to promote democratic values, to stimulate civic engagement and to contribute to social cohesion. Zurich University of Teacher Education's expertise will be tapped to strengthen teaching competences for democratic culture.

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