Weltgesundheitsorganisation – WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Steuerungs- und Koordinationsorgan für den Gesundheitsbereich der UNO. Ihr Ziel ist es, eine bessere Gesundheit für alle Menschen zu erreichen. Die Schweiz ist Gründungsmitglied der WHO und beherbergt den Hauptsitz der Organisation in Genf.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernimmt die Führungsrolle in globalen Gesundheitsangelegenheiten. Sie ist verantwortlich für die Gestaltung der Agenda der Gesundheitsforschung und erstellt Standards, die festhalten, was gesund ist und was eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Diese Normen werden von den UNO-Mitgliedstaaten in verbindliche Gesetze übersetzt. Die WHO erarbeitet empirisch abgestützte politische Handlungsoptionen und bietet Ländern technische Unterstützung bei der Erreichung ihrer nationalen Gesundheitsziele. Bei Gesundheitsnotfällen koordiniert die WHO die Notfallmassnahmen. Sie trägt zudem zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Agenda 2030 bei.

Die Unterstützung der WHO hat für die DEZA eine hohe Priorität, weil sich die Organisation für das Recht jedes Menschen auf ein Höchstmass an Gesundheit und Wohlbefinden einsetzt, auch für die Ärmsten und Schwächsten in einkommensschwachen Ländern und/oder in Gesundheitsnotfällen.

Hintergrund

Eine gute Gesundheit ist eine Voraussetzung, ein Indikator und ein Ergebnis nachhaltiger Entwicklung. Gesunde Menschen können lernen, arbeiten und für sich und ihre Familien sorgen. Kranke Menschen haben es schwer, und ihre Familien und Gemeinschaften fallen in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zurück.

Die Kernaufgabe der WHO ist es daher, die internationale Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zu steuern und zu koordinieren. Die WHO verfolgt dabei einen umfassenden systemischen Ansatz, der Dimensionen wie Gesundheit während des gesamten Lebenszyklus, nicht übertragbare und übertragbare Krankheiten, Bereitschaftsplanung, Überwachung und Reaktion beinhaltet.

Ziele der WHO

In ihrem strategischen Fünfjahresplan für die Jahre 2019–2023 formuliert die WHO ein «Drei-Milliarden-Ziel», das bis 2023 erreicht werden soll:

  • Eine Milliarde Menschen mehr als bislang sollen verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten.
  • Eine Milliarde mehr Menschen sollen vor Gesundheitsbedrohungen geschützt werden.
  • Einer Milliarde mehr Menschen soll es 2023 gesundheitlich besser gehen als heute.

Engagement der Schweiz

Prioritäten der Schweiz

Durch die Partnerschaft mit der WHO unterstützt die Schweiz die Stärkung der Gesundheitssysteme weltweit und sorgt dafür, dass die internationalen Gesundheitsrisiken für die Schweiz möglichst gering gehalten werden. Die Prioritäten der WHO stehen im Einklang mit den Zielen der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024 der Schweiz, in der Gesundheit Teil der Schwerpunktthemen ist.

Für die Periode 2020–2022 strebt die Schweiz durch die Zusammenarbeit mit der WHO folgende Ziele an:

  • Stärkung der Verwaltung und der Gouvernanz der Gesundheitssysteme in Ländern mit niedrigem Einkommen; 
  • Förderung der Innovation und des Aufbaus von Forschungskapazitäten in Ländern, die von vernachlässigten Tropenkrankheiten betroffen sind;
  • Schaffung von Synergien zwischen der Forschung und der Organisation des Gesundheitswesens, mit besonderem Schwerpunkt auf den Gesundheitsdeterminanten;
  • Förderung des Rechts auf sexuelle und reproduktive Gesundheit in internationalen und nationalen Politikdialogen sowie in Gesundheitskooperationsprogrammen.

Beiträge der Schweiz

Durch ihr aktives Engagement in den Leitungsgremien der WHO nimmt die Schweiz Einfluss auf die strategische Ausrichtung der WHO. Im Einklang mit ihren thematischen Schwerpunkten sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie übertragbare Krankheiten wirkt die Schweiz auch in den Leitungsgremien der beiden Spezialprogramme mit. 

Als aktives Mitglied der Leitungsgremien hat die Schweiz:

  • sich stark gemacht für eine Reform der WHO-Nothilfearbeit. Die Humanitäre Hilfe der Schweiz unterstützt derzeit beispielsweise die WHO bei ihren Bemühungen, sämtliche Angriffe auf Gesundheitspersonal, Patienten und Gesundheitseinrichtungen zu dokumentieren.
  • eine aktive Rolle im Politikkoordinationsausschuss des Human Reproduction- Programms der WHO übernommen, um die Verbreitung von Forschungsergebnissen und gesicherten Erkenntnissen auf Länderebene zu verstärken, die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte junger Menschen auf die Agenda zu setzen, die Forschung im Zusammenhang mit dem Zika-Virus voranzutreiben und die Arbeitsmethoden der Gruppe zu verbessern.
  • sich am Aktionsplan zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (Non-Communicable Diseases, NCD) beteiligt, insbesondere durch Mitwirkung in verschiedenen Gremien und durch Bereitstellung von empirischen Erkenntnissen aus bilateralen Programmen für NCD-relevante Politiken.
  • eine Schlüsselrolle gespielt bei der Schaffung des Globalen Gesundheitsobservatoriums und der Einsetzung eines WHO-Expertenausschusses für Forschung und Entwicklung zu Krankheiten, von denen Entwicklungsländer unverhältnismässig stark betroffen sind.

Zusätzlich zu ihrem Pflichtbeitrag leistete die Schweiz für die Periode 2020-2022 freiwillige Kernbeiträge:

  • 7,5 Millionen CHF an die WHO.
  • 5.05 Millionen CHF an das Spezialprogramm zu Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der Tropenkrankheiten (TDR-Programm)
  • 4.65 Millionen CHF an das Spezialprogramm der WHO für Forschung, Entwicklung und Forschungsausbildung im Bereich der menschlichen Fortpflanzung (HRP-Programm).

Dank ihrem vielfältigen Know-how im Gesundheitssektor hat die Schweiz viel zu bieten, um den globalen Gesundheitsdialog bei der WHO voranzubringen: Die Schweiz ist Standort innovativer Pharma-, Biotechnologie- und Medizinaltechnik-Unternehmen und Sitz renommierter öffentlicher Forschungseinrichtungen, von denen viele als «WHO-Kooperationszentren» anerkannt sind. Die Schweiz hat eines der qualitativ besten Gesundheitssysteme der Welt mit innovativen Ansätzen, die auch für andere Länder relevant sind.

Internationale Zusammenarbeit: ein Metier

Die WHO hat ihren Hauptsitz in Genf. 40 Kurzfilme porträtieren die Angestellten der UNO-Organisationen in Genf.

Die gewünschte Sprache der Untertitel (de, fr, it, en) kann unterhalb der einzelnen Videos ausgewählt werden.

40 Kurzfilme (fr)