Asien ist durch ein dichtes Netz an wirtschaftlichen, technologischen und strategischen Verbindungen geprägt und beeinflusst globale Entwicklungen in den Bereichen Wachstum, Gouvernanz und Innovation. Im Zuge der Entwicklungen in der internationalen Ordnung nimmt Asien eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschafts- und Sicherheitsarchitektur ein. Die Aktualisierung der China-Strategie 2021-2024 und die Ausweitung auf weitere asiatische Staaten tragen zu einem besseren Verständnis des regionalen Kontextes bei.
Im Sinne eines Whole-of-Government-Ansatzes unter Einbezug aller Bundesstellen veranschaulicht diese Strategie den Willen des Bundesrates, eine aktive, kohärente und unabhängige Aussenpolitik im asiatischen Raum fortzuführen. Sie basiert auf einer umfassenden Konsultation mit Akteuren aus Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft. Die neue Strategie ist Teil der Aussenpolitischen Strategie der Schweiz 2024-2027 (APS 24-27) und trägt zur Diversifizierung von Partnerschaften der Schweiz in einem sich verändernden geopolitischen Umfeld bei. Die APS 24-27 betont die geostrategischen Verflechtungen zwischen Asien und Europa und die Notwendigkeit für die Schweiz, ihre Partnerschaften ausserhalb Europas zu diversifizieren.
Wirtschaftliche und politische Stabilität
Die Asien-G20-Strategie ist sowohl Teil der Aussenpolitischen als auch der Aussenwirtschaftlichen Strategie der Schweiz. Die Förderung des regelbasierten Freihandels, die Diversifizierung der Märkte und die Stärkung des wirtschaftlichen Multilateralismus sind wichtige Bestandteile der Strategie. Die Schweiz ist das einzige europäische Land, das ein Freihandelsabkommen mit allen fünf Staaten ausgehandelt hat. Sie engagiert sich für die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen, um den Unternehmen den Zugang zu den Märkten dieser Länder zu erleichtern. Um eine florierende und nachhaltige Wirtschaft zu gewährleisten, fördert die Schweiz die politische Stabilität in der Region.
Globale Herausforderungen
Angesichts der wachsenden Sicherheitsherausforderungen in Asien fördert die Schweiz konstruktive Gespräche zwischen den Parteien und bietet ihre Guten Diensten an – etwa durch ihre Mitwirkung in der Neutralen Überwachungskommission in Korea (NNSC) und durch Dialogplattformen wie der jährliche runde Tisch zur Sicherheitslage in Nordostasien.
Die fünf asiatischen Mitgliedsländer der G20 spielen zudem eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, des Biodiversitätsverlust und der Umweltverschmutzung.
Multilateralismus als strategisches Instrument
Die Stärkung des Multilateralismus, ein thematischer Schwerpunkt der APS 24-27, ist bei der Bewältigung der Herausforderungen des Handels, des Klimawandels und der Digitalisierung entscheidend. Die G20 bietet hierfür neben anderen globalen und regionalen Gremien eine wichtige Diskussionsplattform und ist ein strategisches Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen in den Wirtschaft- und Währungsbereichen, aber auch in Klima-, Handels-, Forschungs-, Innovations- und Gesundheitsaspekten. Die Schweiz unterhält vielfältige Dialog- und Austauschkanäle sowie offizielle Vertretungen in den Ländern Asiens und wirkt auch in multilateralen Gremien mit. Dank ihrer gut ausgebauten Strukturen kann sie diese Zusammenarbeit weiter intensivieren.
Instrumente der internen und externen Koordination
Zur Umsetzung dieser Strategie wird eine neue interdepartementale Arbeitsgruppe «Asien-G20» eingesetzt. Ihr Ziel ist es, den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Bundesstellen sicherzustellen, die Positionen zu koordinieren und die Umsetzung der Ziele und Massnahmen der Strategie zu begleiten. Der Bundesrat begrüsst den regelmässigen Austausch und die weitere Zusammenarbeit mit diversen bundesexternen Akteuren. Die Strategie schafft damit eine gemeinsame Grundlage für einen wirkungsorientierten Whole-of-Switzerland Ansatz der Schweiz gegenüber den asiatischen G20-Mitgliedsländern.
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