Grundsätzliche Einschätzung
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die Demokratische Republik Kongo wird abgeraten. Von Reisen in einzelne Landesteile wird generell abgeraten. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.
Die Sicherheitslage ist im ganzen Land sehr angespannt und besonders im Osten höchst volatil.
Seitdem es im Mai 2024 im Zentrum der Hauptstadt Kinshasa zu bewaffneten Angriffen auf den Präsidialpalast und die Residenz eines Politikers gekommen ist, kommt es in Kinshasa zu Strassensperren und erhöhter Polizei- und Militärpräsenz.
Demonstrationen und selbst geringfügige Ereignisse können unerwartet eskalieren; es kann zu gewaltsamen Zusammenstössen unter anderem zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften und zu Plünderungen kommen. Vermehrt finden auch Kundgebungen statt, die sich manchmal auch gegen die internationale, und besonders gegen die westliche Gemeinschaft richten. Ende Januar 2025 kam es während gewaltsamen Demonstrationen in Kinshasa zu Angriffen auf ausländische Botschaften. Bei Unruhen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Flüge vorübergehend eingestellt werden und die einzige Strasse zum internationalen Flughafen N’Djili (Kinshasa) blockiert ist.
In mehreren Provinzen sind bewaffnete Gruppierungen aktiv und es kommt immer wieder zu Kämpfen zwischen den Gruppierungen und der kongolesischen Armee. Seit der zusätzlichen Eskalation des Konfliktes im Ostkongo Anfang 2025 hat sich die Sicherheitslage weiter verschärft.
Die Entwicklung der Lage ist ungewiss. Bei einer weiteren Verschlechterung der Lage hat die Schweizerische Botschaft in Kinshasa nur eng begrenzte Möglichkeiten zur Erbringung von Hilfeleistungen in Notfällen.
Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand über die betroffenen Gebiete verhängen. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden unter anderem, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.
In gewissen Landesteilen besteht die Gefahr von Landminen und Blindgängern.
Es besteht im ganzen Land das Risiko von terroristischen Attentaten. In den Konfliktregionen besteht ein erhöhtes Risiko von Attentaten und Entführungen. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen Spannungen, die regelmässig in lokale, gewaltsame Konflikte ausarten.
Lassen Sie grösste Vorsicht walten, falls Sie aus dringenden Gründen in die Demokratische Republik Kongo reisen müssen. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrer lokalen Kontaktperson über die Entwicklung der Lage. Meiden Sie Kundgebungen und grosse Menschenansammlungen jeder Art. Seien Sie besonders wachsam und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren etc.).
Im Falle von Verkehrseinschränkungen oder lokalen Unruhen wird Reisenden empfohlen, sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizerische Botschaft in Kinshasa hat in solchen Fällen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen oder aus dem Land.