Bessere Arbeitsmarktchancen für junge Kosovarinnen und Kosovaren

Projekt abgeschlossen
Ein junger Mann arbeitet an einem elektrischen Apparat.
Junge Kosovarinnen und Kosovaren erhalten eine bedarfsorientierte Ausbildung, um ihre Arbeitsmarktchancen zu verbessern. © Layla Barakè

Das Projekt «Enhancing Youth Employment» soll die Arbeitsmarktchancen junger Kosovarinnen und Kosovaren verbessern, da diese besonders stark von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Um die Arbeitslosigkeit zu senken und die Wirtschaft zu stärken, werden Arbeitgeber und Arbeitssuchende besser vernetzt und letztere entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgebildet.

Land/Region Thema Periode Budget
Kosovo
Beschäftigung & Wirtschaftsentwicklung
Berufsbildung
Schaffung von Arbeitsplätzen
Berufsbildung
01.01.2017 - 31.12.2020
CHF  7’570’000

Mehr als 55% der kosovarischen Bevölkerung sind zwischen 15 und 34 Jahren alt. 2015 gelangten 36’000 Personen neu auf den Arbeitsmarkt, während nur 17’323 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Daraus resultiert eine Gesamtarbeitslosigkeit von 32,9%, wobei die Arbeitslosenquote bei Frauen und Minderheiten deutlich höher liegt.  Bei den Roma, Aschkali und Balkan-Ägyptern liegt sie sogar bei 80%.

Die Ursachen der hohen Arbeitslosigkeit liegen einerseits in einer mangelhaften Koordination zwischen den Bildungsanbietern und den Unternehmen. Die Grundbildung und Berufsausbildung vermitteln nicht die Kompetenzen, welche auf dem Arbeitsmarkt gefordert werden. Andererseits fehlt eine Vermittlung zwischen Arbeitgeber und Arbeitssuchenden, so dass selbst gut qualifizierte Jugendliche Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben.  Diese Blockaden auf dem Arbeitsmarkt entmutigen die junge Generation, der es im Kosovo an Karrieremöglichkeiten und Zukunftsperspektiven fehlt. Diese aussichtslose Situation kann dazu führen, dass Jugendliche anstatt Berufswünsche Auswanderungsträume hegen.   

Während der ersten Phase des DEZA-Projekts wurden bereits folgende Fortschritte erzielt: 

  1. Durch Partnerschaften mit dem Privatsektor entstanden 2200 Arbeitsplätze;

  2. 9400 Personen fanden dank der Vermittlung zwischen Arbeitssuchenden (Angebot) und Arbeitgebern (Nachfrage) eine Arbeitsstelle;

  3. 6500 junge Menschen profitierten von einer besseren Ausbildung sowohl von öffentlichen wie auch privaten Anbietern.

Fokus auf die Beschäftigung von Frauen, weniger qualifizierten Jugendlichen und ethnischen Minderheiten

Die zweite Phase soll auf dem bisher Erreichten aufbauen. Die öffentlich-privaten Partnerschaften sollen verstärkt, die praxisorientierte Berufsbildung soll gefördert und eine Berufsberatung eingeführt werden. Bis Ende 2020 sollen 5000 junge Kosovarinnen und Kosovaren eine Beschäftigung gefunden, 20’000 Fähigkeiten erworben haben, welche auf dem Arbeitsmarkt gefordert werden, und 100’000 besser über ihre beruflichen Möglichkeiten informiert sein.

Ausserdem ist die zweite Phase vermehrt auf die Förderung von Frauen, weniger qualifizierten Jugendlichen und Minderheiten auf dem Arbeitsmarkt ausgerichtet. Von den 5000 Neubeschäftigten sollen 40% Frauen sein, 20% weniger qualifizierte Jugendliche und 10% Personen, die einer ethnischen Minderheit angehören. Zu diesem Zweck sind gezielte Massnahmen geplant: 

  1. Sensibilisierung der Medien und Förderung von Partnerschaften, um die sozialen und rechtlichen Rahmenbedingen zu schaffen, die Frauen einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen.

  2. Förderung von Grund- und Berufsbildung in handwerklichen Berufen.

  3. Identifikation und Unterstützung von Branchen, Regionen und Partnern, die ein hohes wirtschaftliches Wachstumspotenzial bieten und mit den Bedürfnissen von Minderheiten vertraut sind.

Im Rahmen ihres Engagements zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) unterstützt die Schweiz mit diesem Projekt die Ziele 4 und 8, namentlich den Zugang zu Bildung für alle und ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum.