Mehr als 4000 Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen, NGO sowie aus Wissenschaft und Wirtschaft tauschen sich während vier Tagen über die neuesten Innovationen im Bereich der Prävention, Frühwarnung und Bewältigung von Naturkatastrophen aus.
Die Schweizer Delegation unter der Leitung des Vorstehers des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) besteht aus Expertinnen und Experten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS). Auch die Zivilgesellschaft, die Hochschulen und der Schweizer Privatsektor waren vertreten.
Entscheide auf wissenschaftliche Erkenntnisse abstützen
Als führendes Land bei der Entwicklung innovativer Lösungen ruft die Schweiz zu mehr Investitionen in die Prävention auf und setzt dabei auf die Wissenschaft. Bundesrat Ignazio Cassis forderte die Teilnehmenden auf, «Massnahmen zu treffen, die auf Wissenschaft und Innovation, einschliesslich der künstlichen Intelligenz, beruhen». Der EDA-Vorsteher äusserte sich zum Schicksal des Walliser Bergdorfs Blatten, das die Schutzlosigkeit von Menschen gegenüber Katastrophen veranschaulicht. Er betonte, dass dank eines Frühwarnsystems alle 300 Einwohnerinnen und Einwohner rechtzeitig evakuiert werden konnten. «Dass bisher nur eine Person als vermisst gilt, grenzt angesichts der Brutalität des Ereignisses fast an ein Wunder», meinte er. Er unterstrich auch, wie wichtig es sei, Partnerschaften zu stärken, namentlich zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor. Die Worte fanden bei den Wirtschaftskreisen besonderen Anklang, namentlich bei der Versicherungsbranche, die durch die Zunahme der Naturkatastrophen unter Druck gerät.
Frühwarnung
Frühwarnsysteme spielen eine Schlüsselrolle bei der Rettung von Menschen und der Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen von Katastrophen. Ein weltweit gut funktionierendes Netzwerk von Frühwarnsystemen könnte, je nach Schätzungen, bis zu 14 Milliarden Franken pro Jahr einsparen. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen ein ehrgeiziges Projekt zur weltweiten Erschliessung eines solchen Netzwerks bis 2027 gestartet.
Bei der Globalen Plattform für Katastrophenvorsorge arbeiten auch die kommunalen Behörden tatkräftig mit, denn sie stehen bei der Prävention und Bewältigung von Katastrophen oft an vorderster Front. Ihre Erfahrungen beim Umgang mit Waldbränden, Überschwemmungen oder Hitzewellen in städtischen Gebieten sind von grosser Bedeutung.
Der «Geist von Genf»
Solche globalen Treffen ermöglichen wichtige Fortschritte bei der Verringerung des Katastrophenrisikos, insbesondere durch die Verabschiedung konkreter politischer Empfehlungen und den Aufbau nationaler Kapazitäten. Genf trägt massgeblich zum gemeinsamen Engagement in diesem Bereich bei. Denn hier können die internationalen Organisationen auf die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftskreisen und dem öffentlichen Sektor sowie auf einen ständigen Austausch mit der Zivilgesellschaft zählen. Bundesrat Cassis hat seine Rede mit aufmunternden Worten beendet: «Möge der Geist von Genf neue und kreative Ideen hervorbringen, damit wir gemeinsam die besten Lösungen finden.»
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