Die Erhöhung der APD steht im Zusammenhang mit dem Zusatzkredit, den das Parlament im Juni 2020 zur Unterstützung der internationalen Anstrengungen zur Abfederung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bewilligt hat. Der zusätzliche an die APD 2020 anrechenbare Betrag beläuft sich auf 159 Millionen Franken. Der Anstieg der APD/BNE-Quote im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 (0,42%) ist auf die kombinierte Wirkung dieses Zusatzkredits und des konjunkturellen Abschwungs aufgrund der Ausnahmesituation im Jahr 2020 zurückzuführen. Nach neuesten Schätzungen wird die durchschnittliche APD-Quote für die Laufzeit der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024 0,44% betragen.
Bestimmte Kosten für die Unterstützung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und vorläufig aufgenommenen Personen in der Schweiz können der APD angerechnet werden. Diese beliefen sich 2020 auf 303 Millionen Franken, was einem Anteil von 9% am Gesamtbetrag der APD entspricht. Ohne Berücksichtigung der Asylkosten betrug das Verhältnis APD/BNE 0,44%.
Rolle der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz
Mit ihrer internationalen Zusammenarbeit trägt die Schweiz zur Bekämpfung der Armut und zur Bewältigung von globalen Herausforderungen wie Pandemien und Klimawandel, zur Förderung des Friedens und der Menschenrechte sowie zur Beseitigung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration bei. Sie setzt sich für eine umweltverträgliche Entwicklung auf der ganzen Welt und insbesondere für eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen ein.
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz wird hauptsächlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des EDA, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) des WBF und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA umgesetzt. Zu diesen Ausgaben für die internationale Zusammenarbeit hinzu kommen die als APD anrechenbaren Ausgaben der übrigen Bundesstellen (einschliesslich Asylkosten) sowie die Beiträge der Schweizer Kantone und Gemeinden.
Berechnung der APD und internationaler Vergleich
Die öffentliche Entwicklungshilfe wird gemäss international vereinbarten Richtlinien des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) berechnet. Diese ermöglichen einen internationalen Vergleich des Anteils des Bruttonationaleinkommens, den die 29 Mitgliedstaaten des DAC für die APD verwenden.
Gemäss Medienmitteilung der OECD haben 16 DAC-Mitgliedstaaten ihre Beiträge 2020 erhöht, darunter die Schweiz. 13 Länder haben ihr Engagement reduziert. Schweden, Norwegen, Luxemburg, Dänemark, Deutschland und Grossbritannien erreichten den von der UNO geforderten Anteil von 0,7% des BNE. Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz 2020 auf Platz 9 der DAC-Rangliste.
Weiterführende Informationen
Öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz
Die Schweiz im internationalen Vergleich
Medienmitteilung, 13.04.2021, OECD (en)
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