Die Schweiz und die Philippinen pflegen seit Langem ein gutes Verhältnis. Dieses ist gekennzeichnet durch einen regelmässigen politischen Dialog, regen Handel und punktuelle Einsätze der Humanitären Hilfe bei Naturkatastrophen.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Philippinen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz pflegt seit 1957 diplomatische Beziehungen mit den Philippinen. Seit 2001 führen die beiden Länder einen regelmässigen politischen Dialog. Im Rahmen ihres Engagements für Frieden und Stabilität leistet die Schweiz vor allem beim Bangsamoro-Friedensprozess Unterstützung.
Zudem haben die Schweiz und die Philippinen ihre Beziehungen im Rahmen des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) ausgebaut. Die Schweiz ist seit 2016 sektorielle Dialogpartnerin und arbeitet eng mit der ASEAN zusammen. Die Philippinen sind eines der fünf Gründungsländer der ASEAN.
Die Schweizer Botschaft in Manila ist auch für die Beziehungen der Schweiz zu den Marshallinseln, zu Mikronesien und zur Republik Palau zuständig.
Die Botschaft der Philippinen in der Schweiz befindet sich in Bern.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Auch wenn die Wirtschaftsbeziehungen relativ bescheiden sind, entwickeln sich die Philippinen zu einem immer wichtigeren Handelspartner der Schweiz in Südostasien. Die Schweiz exportiert vor allem pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen und Uhren und importiert Edelsteine, Maschinen und Textilien.
Etwa 13’000 Arbeitsplätze auf den Philippinen sind auf rund 60 Schweizer Firmen zurückzuführen.
Seit Juni 2018 ist ein Freihandelsabkommen zwischen den Philippinen und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), der auch die Schweiz angehört, in Kraft.
Im Juni 2013 wurde eine gemischte Wirtschaftskommission geschaffen, die die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern stärken soll. Sie tritt ungefähr alle zwei Jahre zusammen.
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Das Sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ist zuständig für die Umsetzung der Internationalen Strategie der Schweiz im Bereich Bildung, Forschung und Innovation.
Forschende aus den Philippinen können sich um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Zudem können junge Berufsleute aus den Philippinen dank des sogenannten Stagiaireabkommens ihre Berufs- und Sprachkenntnisse in der Schweiz erweitern.
Internationale Strategie der Schweiz im Bereich Bildung, Forschung und Innovation, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Die Schweiz unterstützt mehrere Projekte auf den Philippinen, vor allem zum Thema Vergangenheitsarbeit und Transitionsjustiz im Rahmen des Bangsamoro-Friedensprozesses. Zudem setzte sie sich für die Rückführung der Marcos-Gelder in die Philippinen ein.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Über die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und die Humanitäre Hilfe hat die Schweiz bereits bei verschiedenen Naturkatastrophen auf den Philippinen Hilfe geleistet.
Seit 2013 sind zwei regionale Experten für Katastrophenvorsorge und ‑management in Bangkok stationiert. Sie begleiten DEZA-Projekte in Südostasien und im Pazifik und intervenieren rasch bei Naturkatastrophen in diesen Regionen. Die beiden Experten unterstützen zudem die ASEAN beim Kapazitätsaufbau im Bereich Katastrophenvorsorge und Soforthilfe.
Weitere Entwicklungsprojekte werden punktuell durchgeführt.
Schweizerinnen und Schweizer in den Philippinen
Ende 2020 lebten 3460 Schweizerinnen und Schweizer auf den Philippinen.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich zwischen der Schweiz und den Philippinen, damals noch eine spanische Kolonie, rege Wirtschaftsbeziehungen. Ein Vorstoss des Glarner Unternehmers und Nationalrats Peter Jenny führte 1862 zur Eröffnung des Schweizer Konsulats in Manila, das erste Schweizer Konsulat in Asien.
Die Schweiz anerkannte die Republik der Philippinen am 4. Juli 1946 offiziell. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen erfolgte 1957.
Nach dem Sturz von Präsident Ferdinand Marcos im Jahr 1986 blockierte der Bundesrat die Gelder der Marcos-Familie, die sich auf Schweizer Bankkonten befanden. 2004 kam das Verfahren um die eingefrorenen Gelder zum Abschluss; sie wurden an die philippinischen Behörden ausbezahlt.