Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Libyen und Aufenthalten jeder Art wird abgeraten.
Die Schweizer Botschaft in Tripolis ist seit dem 31. Juli 2014 geschlossen. Die in Libyen wohnhaften Schweizer Staatangehörigen werden durch die Schweizer Botschaft in Tunis betreut.
Schweizer Botschaft Tunis: Tel. +216 71 191 997
EDA-Helpline: Tel. +41 800 24-7-365
Die Schweiz hat nur sehr eingeschränkte oder je nach Situation gar keine Möglichkeit mehr, in Notfällen Dienstleistungen oder sonstige Unterstützung für Schweizer Staatsangehörige in Libyen zu erbringen.
Die Lage im Land ist unübersichtlich und die Sicherheitslage ist nicht gewährleistet. In grossen Teilen des Landes herrschen bewaffnete Milizen oder sonstige bewaffnete Kräfte. Es kommt regelmässig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Akteuren. Das Risiko von Schiessereien oder sogar Artilleriebeschuss ist hoch. Davon ist insbesondere Tripolis betroffen. Auch Minen und andere Sprengkörper werden eingesetzt.
Im ganzen Land besteht ein hohes Entführungsrisiko für libysche und ausländische Staatsangehörige. Beispiele von Entführungen:
- im Februar 2023 sechs ägyptische Staatsangehörige in der Stadt Zawiya
- im Mai 2022 zwei ägyptische Staatsangehörige, zwischen Sirte und Al-Marj
- im Oktober 2021 zwei Mitarbeitende einer Erdölfirma in Tripolis
- im Juni 2021 ein lokaler Hilfswerkmitarbeiter in Ajdabiya und zwei ausländische Arbeiter in Benghazi
- im Dezember 2020 ein Arzt in Tripolis
- im September 2020 in Tripolis sieben indische Staatsangehörige
Das Risiko von Anschlägen besteht jederzeit im ganzen Land.
Die Kriminalitätsrate ist hoch.
Am 10. und 11. September 2023 forderten Überschwemmungen im Osten des Landes mehrere Tausend Tote und Verletzte und verursachten grosse Schäden.