Im Rahmen eines offiziellen Arbeitstreffens betonten Bundesrat Ignazio Cassis und sein ungarischer Amtskollege Péter Szijjártó die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Ungarn ist nicht nur ein bedeutender Handelspartner für die Schweiz, sondern auch ein wichtiges Land für Schweizer Investoren in Zentraleuropa. Die Partnerschaft bezieht sich derweil nicht nur auf die Wirtschaft, sondern beispielsweise auch auf den Bildungssektor und den kulturellen Austausch.
Europa-Politik und Ungarns Ratsvorsitz im Ministerkomitee
Neben den bilateralen Beziehungen standen europolitische Themen im Zentrum des Arbeitstreffens. So informierte Bundesrat Ignazio Cassis seinen Amtskollegen über die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU). Zudem nutzte der Vorsteher des EDA das Treffen, um Ungarn zu dessen anstehenden Ratsvorsitz im Ministerkomitee des Europarates zu gratulieren. Er betonte dabei die zentrale Rolle, die den Institutionen des Europarats im Hinblick auf die pandemie-bedingte Krise zukommt. «Die Pandemie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig Solidarität und Zusammenarbeit sind. Sie zeigt, dass sich Herausforderungen in enger staatenübergreifender Zusammenarbeit deutlich besser bewältigen lassen», sagte Ignazio Cassis. Er wies zudem darauf hin, dass die Stärkung der Menschenrechte, der Demokratie sowie der Rechtsstaatlichkeit sowie der Schutz der Minderheiten zentrale Elemente der Schweizer Aussenpolitik sind.
Weltpolitische Themen und strategische Ausrichtung
Abschliessend stellte Bundesrat Ignazio Cassis seinem ungarischen Amtskollegen die kürzlich vom Bundesrat verabschiedete China-Strategie vor. Dabei hob er die Wichtigkeit eines konstruktiv-kritischen Dialogs hervor. Ein solcher Austausch sei die Voraussetzung für umfangreiche und gefestigte Beziehungen, sowohl auf multilateraler als auch auf bilateraler Ebene.
Enges Verhältnis dank historischer Verbundenheit
Ungarn und die Schweiz schauen auf eine lange Tradition des bilateralen Austauschs zurück. Geprägt ist dieser unter anderem von den Ereignissen 1956: Nach dem gescheiterten Aufstand in Ungarn gegen den Kommunismus nahm die Schweiz rund 12'000 ungarische Flüchtlinge auf und schickte verschiedene Hilfslieferungen nach Ungarn. Noch heute sind die Verbindungen zwischen den beiden Ländern eng und vielfältig – so lebten im vergangenen Jahr 25'347 ungarische Personen in der Schweiz und das Handelsvolumen der beiden Länder belief sich auf rund 2,5 Milliarden Franken.
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Bilaterale Beziehungen Schweiz–Ungarn
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Bundesrat Ignazio Cassis empfängt Ungarns Aussenminister Péter Szijjártó
Medienmitteilung, 20.04.2021
Am Dienstag, 20. April 2021, begrüsste Bundesrat Ignazio Cassis den ungarischen Minister für Auswärtiges und Aussenhandel Péter Szijjártó zu einem offiziellen Arbeitstreffen in Bern. Zentrale Gesprächspunkte waren die bilateralen Beziehungen der beiden Länder, Ungarns anstehender Ratsvorsitz im Ministerkomitee des Europarates sowie die gesellschaftspolitischen und ökonomischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.