Gültig am:
Publiziert am: 11.03.2025

Diese Reisehinweise sind vollständig überarbeitet worden.


Reisehinweise für Guatemala

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Die Gewaltkriminalität ist sehr hoch.

Unterschwellige soziale Spannungen können sich ohne Vorwarnung in lokale, gewaltsame Zusammenstösse entladen. Dabei können auch ausländische Staatsangehörige in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die politische Lage ist angespannt.
Bei sporadischen Streiks, Demonstrationen und Strassenblockaden kann es zu Gewaltanwendung kommen. Auch Verspätungen und Behinderungen des Reiseverkehrs sowie Versorgungsengpässe sind dadurch möglich. Meiden Sie Menschenansammlungen und Demonstrationen jeder Art.
Im Falle von Strassensperren und Streiks wird den Reisenden empfohlen, sich vor Ort über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizerische Botschaft in Guatemala hat bei Blockaden nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen.

Bei Unruhen und zur Bekämpfung krimineller Gruppen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand über einzelne Gebiete verhängen. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden beispielsweise, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl vorzunehmen, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.

Berücksichtigen Sie diese Faktoren bei der Reiseplanung, und planen Sie genügend Zeit und finanzielle Mittel ein. Schliessen Sie sich vorzugsweise einer geführten Gruppenreise an. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter und/oder der Tourismusbehörde INGUAT über die aktuelle Lage und die Durchführbarkeit der geplanten Reise.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Guatemala nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Grenzgebiet zu Mexiko:

Von Reisen ins gesamte Grenzgebiet zu Mexiko wird abgeraten.
Das gesamte Grenzgebiet zu Mexiko wird wegen Drogen- und Menschenhandel als sehr gefährlich eingestuft. Dieses Gebiet umfasst auch den Nationalpark Laguna del Tigre, die Sierra de Lacandon (Piedras Negras) und deren Umgebung. Die Grenzstadt Tecùn Umán hat eine sehr hohe Kriminalitätsrate.

Guatemala City:

Raubüberfälle werden in der ganzen Stadt und ihrer Umgebung verübt, auch in den besser situierten Residenz- und Geschäftszonen. Meistens sind die Täter bewaffnet. Lassen Sie grosse Vorsicht walten.

Departemente Huehuetenango und San Marcos:

Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und kriminellen Gruppierungen im Zusammenhang mit Drogenproduktion und -handel können vereinzelt auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen. Strassensperren und Kontrollen sind häufig. Lassen Sie grösste Vorsicht walten, und erkundigen Sie sich bei einer lokalen Vertrauensperson oder den lokalen Behörden über die aktuelle Lage.
Besondere Vorsicht ist in der Umgebung von Rohstoffförderprojekten geboten, da dort die Konfliktbereitschaft sehr hoch ist.
Es können auch ausländische Staatsangehörige in Mitleidenschaft gezogen werden.

Departement Petén:

Das ganze Departement wird als gefährlich eingestuft. Die Sicherheitskräfte bekämpfen kriminelle Gruppierungen. Im Nationalpark Tikal und in der Nähe von Flores (einschliesslich in der Umgebung des Sees) ist erhöhte Vorsicht geboten. Besuchen Sie die Maya-Ruinen sowie die Naturschutzgebiete nur in Gruppen und in Begleitung einer offiziellen Reiseleitung und reisen Sie nach Möglichkeit im Flugzeug hin und zurück. Im Nationalpark Tikal wird zum Schutze der Besucherinnen und Besucher eine Touristenpolizei eingesetzt. Zudem organisiert die Touristenpolizei geschützte Fahrten zwischen dem internationalen Flughafen von Flores und Tikal. Trotzdem ist äusserste Vorsicht geboten.

Grenzgebiete zu Belize:

Zwischen Guatemala und Belize bestehen langjährige Grenzstreitigkeiten. Vereinzelte lokale Spannungen und Schiessereien kommen gelegentlich vor. Dabei können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft gezogen werden. Unternehmen Sie Reisen ins Grenzgebiet zu Belize oder grenzüberschreitende Ausflüge in Begleitung einer offiziell anerkannten lokalen Reiseleitung.

Kriminalität

Guatemala hat eine sehr hohe Kriminalitätsrate. Taschendiebstähle, bewaffnete Raubüberfälle und andere Gewalttaten werden im ganzen Land und zu jeder Tageszeit verübt, teilweise mit Todesfolge. Personen auf Motorrädern überfallen sowohl Fussgängerinnen und Fussgänger wie auch Personen in Autos. Auch Überfälle auf Reisegruppen kommen vor.

Bei den sogenannten Express-Entführungen wird das Opfer zu Bargeldbezügen mit der Kreditkarte gezwungen. Auch Entführungen zwecks Lösegelderpressung kommen vor.

Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Es wird davon abgeraten, das Land alleine zu bereisen. Frauen sind besonders gehalten, sich an diese Empfehlung zu halten, Vergewaltigungen kommen vor.
  • Seien Sie nachts besonders vorsichtig und informieren Sie sich bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder beim Sicherheitsbeauftragten des Hotels über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, ob es in der Umgebung Orte gibt, die gemieden werden sollten.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Schmuck, Uhren, teure Kameras), keinen Modeschmuck und nur wenig Geld auf sich.
  • Halten Sie die Autofenster geschlossen und die Türen verriegelt.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist sehr hoch. Die Verbrecher schrecken auch vor Mord nicht zurück.
  • Nehmen Sie von Unbekannten keine Getränke oder Esswaren an. Vor allem in Bars und Nachtklubs kommt es vor, dass Getränke mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer zu berauben oder zu vergewaltigen.
  • Meiden Sie isolierte Quartiere und einsame Gegenden.
  • Überfälle auf Busse in und ausserhalb der Städte können vorkommen und die Gewaltbereitschaft ist hoch. Unternehmen Sie nachts und während der Stosszeiten keine Überlandfahrten, und benutzen Sie keine öffentlichen Verkehrsmittel.
  • Nehmen Sie ausschliesslich Hoteltaxis oder telefonisch bestellte Radiotaxis (Taxi Amarillo). Für Flughafentransfers sind die offiziellen ’Airporttaxis’ oder die hoteleigenen Transportangebote zu benutzen.
  • Setzen Sie Ihre Kreditkarte mit Vorsicht ein, missbräuchliche Manipulationen von Geldautomaten sind verbreitet.
  • Benutzen Sie vorzugsweise Bancomaten im Innern von Bankgebäuden oder Einkaufszentren. Beziehen Sie nur kleinere Beträge, da gerade ausländische Staatsangehörige oft beobachtet werden.
  • Unternehmen Sie Wanderungen, Exkursionen und Off-Road-Touren ausschliesslich in Gruppen und in Begleitung einer vertrauenswürdigen lokalen Reiseleitung. Prüfen Sie, ob diese bei der Tourismusbehörde INGUAT registriert ist.
    INGUAT: Listados de Servicios Turísticos registrados

Die Rechtsunsicherheit ist gross: Straftaten und Verbrechen bleiben meistens ungeahndet. Die Polizei leidet unter Korruption, Unerfahrenheit und Geldmangel. Es kommt vor, dass Überfälle durch Personen in Polizeiuniformen verübt werden. Das Justizsystem ist ineffizient und überlastet. Die Bevölkerung hat deshalb wiederholt Lynchjustiz angewendet.

Verkehr und Infrastruktur

Abseits der Hauptverkehrsachsen sind die Strassen in schlechtem Zustand. Die unberechenbare Fahrweise der Verkehrsteilnehmenden und der oft schlechte Zustand der öffentlichen Busse (sogenannte "Chicken-Bus") führen häufig zu schweren Verkehrsunfällen, weshalb von nächtlichen Überlandfahrten abgeraten wird.

Die Strassenverhältnisse sind für Velotouren ungeeignet.

Ausflugsboote sind teilweise schlecht gewartet, und die Sicherheitsvorkehrungen sind mangelhaft.

Grenzübergänge können kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Ausländische Fahrzeuglenkende, die in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, dürfen unter Umständen während der Dauer der gerichtlichen Untersuchungen und des Prozesses, die sich über Monate hinziehen können, das Land nicht verlassen. Es ist empfehlenswert, einen Wagen mit Chauffeurin oder Chauffeur zu mieten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Bei juristischen Verfahren und polizeilichen Ermittlungen muss mit langen Wartefristen gerechnet und den lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden. Die Dienste einer lokalen Anwältin oder eines lokalen Anwalts sind unabdingbar.

Bei finanziellen Streitigkeiten können ausländische Staatsangehörige auf Veranlassung der Gegenpartei an der Ausreise gehindert werden.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei kleinsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Haftstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen sind sehr prekär: Minimale sanitäre Einrichtungen, Kriminalität, mangelhafte medizinische Versorgung, Schutzgeldzahlungen, überfüllte Zellen, schlechte Ernährung, Gewalt etc.

Kulturelle Besonderheiten

Begegnen Sie der Bevölkerung mit gebührendem Respekt und passen Sie Ihr Verhalten den lokalen Gepflogenheiten an. Fotografieren Sie Personen oder Personengruppen nur mit deren Einverständnis. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln.

Naturbedingte Risiken

Guatemala liegt in einem Erdbebengebiet und zählt mehrere aktive Vulkane. Bei Exkursionen auf Vulkane ist grosse Vorsicht geboten und es ist unerlässlich, sich von einer kundigen Führung begleiten zu lassen.
Erdbeben und Vulkanausbrüche können neben Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen. Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch Guatemala erreichen.

Es muss mit Hurrikanen und starken Regenfällen gerechnet werden. Sie können Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen.

Es kommt vor, dass Ortschaften mehrere Tage von der Umwelt abgeschnitten sind.

Es besteht vielerorts Waldbrandgefahr.

Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden, z.B. Absperrungen um aktive Vulkane, Evakuationsbefehle.
National weather service - Caribbean Tsunami Warning Program (CTWP)

National Oceanic and Atmosphere Administration (NOAA) – U.S. Tsunami Warning System

Instituto Nacional de Sismología, Vulcanología, Meteorología e Hidrología

Coordinadora Nacional para la Reduccion de Desastres

Weltorganisation für Meteorologie (WMO)

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizerische Botschaft in Guatemala.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist nur in Privatkliniken der Hauptstadt vollumfänglich gewährleistet, die sehr teuer sind. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Vorschusszahlung (Bargeld, Kreditkarte). Eigenes Verbandmaterial und Wegwerfspritzen können sich als nützlich erweisen.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Sie sind verpflichtet, sich jederzeit mit dem Reisepass (bzw. einer durch die Schweizerische Botschaft in Guatemala oder durch ein guatemaltekisches Notariat beglaubigten Fotokopie davon) ausweisen zu können.

Nützliche Adressen

Tourismusbehörde INGUAT: Notruf für Reisende, Informationen über die lokale Sicherheitslage und durch die Touristenpolizei begleitete Reisen: 1500 oder Tel: +502 2290 2810 / +502 2290 2800
INGUAT: Custodias

Guatemaltekische Zollvorschriften: Superintendencia de Administración Tributaria (SAT)

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Regionales Konsularcenter San José
Schweizerische Botschaft in Guatemala

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Es gibt keine Vertretung der Republik Guatemala in der Schweiz. Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilt die Botschaft der Republik Guatemala in Paris. Sie informiert auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.:
Botschaft der Republik Guatemala in Paris: Embajada de Guatemala, 7 avenue Niel, 75017 Paris.
Government of Guatemala: Electronic Traveler Declaration

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.