Mit ihrem Beitrag an die UNRWA verfolgt die Schweiz das Ziel, das Hilfswerk dabei zu unterstützen, seine wichtige Aufgabe trotz der derzeit schwierigen Bedingungen weiterzuführen. Der jährliche Beitrag der Schweiz an das Budget der UNRWA bleibt auf dem bisherigen Niveau von rund 20 Mio. CHF pro Jahr. Die Unterstützung der Schweiz soll in erster Linie den Programmen der UNRWA zukommen, welche Palästina-Flüchtlingen den Zugang zu Bildung, Gesundheitsvorsorge und sozialen Dienstleistungen ermöglichen.
Die derzeitige Fragilität im Nahen Osten ist eine grosse Herausforderung für die UNRWA. Besonders der im März 2011 ausgebrochene Syrien-Konflikt hat dramatische Konsequenzen für die Palästina-Flüchtlinge, sowohl in Syrien als auch in den Nachbarländern. 95 Prozent der Palästina-Flüchtlinge, die sich noch in Syrien befinden, sind auf humanitäre Hilfe durch die UNRWA angewiesen. Diese hat ihre Aktivitäten trotz des bewaffneten Konflikts aufrechterhalten und seit Beginn des Konflikts über 460’000 Personen Nothilfe gewährt.
Über die Hälfte des Budgets der UNRWA wird für Bildung aufgewendet. An den 685 Schulen des Hilfswerks werden aktuell eine halbe Million Kinder unterrichtet. Dadurch schafft die UNRWA Perspektiven und trägt dazu bei, das Risiko einer Radikalisierung junger Leute zu reduzieren. Die Abgängerinnen und Abgänger der durch die UNRWA angebotenen und zertifizierten Berufsbildung sind auf dem regionalen Arbeitsmarkt gesuchte Fachkräfte. Die UNRWA betreibt zudem 137 Gesundheitszentren in der Region, in denen drei Millionen Palästina-Flüchtlinge Zugang zu qualitativ hochstehenden Gesundheitsdienstleistungen erhalten. Das Hilfswerk gewährt ausserdem rund 300'000 Palästina-Flüchtlingen Unterstützung in Form von Nahrungsmitteln oder Bargeld.
Seit der Gründung im Jahr 1949 ist die UNRWA einer der wichtigsten multilateralen Partner der Schweiz im Nahen Osten. Die Schweiz nimmt aktiv Einfluss auf deren Politik und Arbeitsweise. Seit 2005 ist die Schweiz Mitglied der beratenden Kommission der UNRWA, welche den Auftrag hat, den Generalkommissar des Hilfswerks bei der Umsetzung seines Mandates zu unterstützen. Seit Juli 2016 hat sie für ein Jahr den Vorsitz dieser Kommission inne. Die Schweiz unterstützt die strukturellen Reformprozesse der UNRWA, damit das Hilfswerk sein Mandat erfüllen und weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Stabilität in der Region leisten kann. Pierre Krähenbühl, Generalkommissar der UNRWA seit April 2014, ist der ranghöchste Schweizer bei den Vereinten Nationen.