Privatsektorentwicklung: Anreize für privatwirtschaftliche Aktivitäten schaffen

Blick in eine Fabrikhalle in Bosnien-Herzegowina, in der zahlreiche Frauen an Nähmaschinen Schuhe nähen.
Die DEZA setzt sich in ihren Partnerländern – wie hier in Bosnien-Herzegowina – dafür ein, dass die Berufsbildung den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entspricht. © DEZA

Wirtschaftliche Entwicklung ist die Grundlage für die Entwicklung eines Landes und damit für die Überwindung von Armut. Wichtigster Motor für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommensmöglichkeiten ist die Privatwirtschaft. Um ihr Potenzial zu entfalten, braucht es stabile Rahmenbedingungen, ein positives Investitionsklima sowie funktionierende Märkte und Institutionen. Dafür setzt sich die DEZA ein.

Fokus der DEZA

Die DEZA fördert in ihren Partnerländern den Privatsektor und den Zugang zu Märkten für alle, insbesondere für arme und benachteiligte Bevölkerungsgruppen. So setzt sich die DEZA für bessere Rahmenbedingungen für den Privatsektor ein und fördert einen funktionierenden und auch auf die Bedürfnisse von Kleinunternehmen ausgerichteten Finanzsektor. Sie stärkt die Kapazitäten der öffentlichen Verwaltung, verbessert das Berufsbildungsangebot und unterstützt den Dialog zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor sowie der Zivilgesellschaft.

Die DEZA konzentriert sich in ihrer Tätigkeit vor allem auf den ländlichen Raum, da die Landwirtschaft von überragender Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung und die Reduktion der Armut ist. Je nach Kontext kommen unterschiedliche Ansätze zur Anwendung, zum Beispiel:

  • Wertschöpfungsketten: Die DEZA hilft armen Produzenten vor allem im Landwirtschaftssektor dabei, sich im Markt besser zu positionieren. Zudem fördert sie die Entwicklung von funktionierenden Wertschöpfungsketten. Damit können die Produzenten ihre lokalen, nationalen oder globalen Marktchancen besser nutzen, die Wertschöpfung steigern und in höherwertige Produkte diversifizieren.
  • Lokale Wirtschaftsentwicklung: Die DEZA unterstützt Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft auf regionaler Ebene bei der Erarbeitung und Umsetzung von gemeinsamen Strategien zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Hintergrund

Private Unternehmen sind das Rückgrat einer Volkswirtschaft. Sie erkennen und nutzen Marktchancen, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen und damit von Einkommensmöglichkeiten ausschlaggebend sind. Die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ist jedoch nicht nur von betriebsinternen Faktoren abhängig. Mindestens ebenso wichtig sind externe Faktoren wie etwa das rechtliche Umfeld, eine leistungsfähige öffentliche Verwaltung, funktionierende Güter- oder Arbeitsmärkte oder die Verfügbarkeit von Finanz- und anderen Unternehmensdienstleistungen.

Aktuelle Herausforderungen

Die zentrale Herausforderung besteht darin, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Anreize für eine breite privatwirtschaftliche Aktivität auf der Basis funktionierender Märkte bestehen. Dies ist vor allem dort notwendig, wo Märkte schwach sind, d.h. wo keine Standards definiert sind, die Preisbildung intransparent ist, Technologie, Infrastruktur und Dienstleistungsangebote fehlen oder der Marktzugang eingeschränkt ist.

Um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, reicht die Förderung bestimmter Unternehmenstypen nicht aus. Vielmehr geht es darum, das sozioökonomische System als Ganzes zu stärken und vermehrt wettbewerbsfähig zu machen.

Ansätze

Wirtschaftliches Wachstum alleine reicht nicht aus, um die Armut nachhaltig zu reduzieren. Dafür braucht es leistungsfähige und nachhaltige Marktsysteme, an denen auch Menschen aus armen und benachteiligten Bevölkerungsgruppen teilnehmen können.

Lokale Wirtschaftsentwicklung

Regionale Strukturprogramme verbessern nicht nur die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Regionen, sondern auch die Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen an politischen und ökonomischen Entscheidungsprozessen.

Wertschöpfungsketten-Entwicklung

Durch funktionierende Wertschöpfungsketten lassen sich die Chancen von Produzenten aus Entwicklungs- und Transitionsländern zur Teilnahme an lokalen, regionalen und globalen Märkten verbessern.