Die DEZA unterstützt Flüchtlinge und intern Vertriebene. Sie entsendet Fachleute vor Ort und gewährt den NGO sowie den internationalen humanitären Organisationen Finanzhilfen. Sie arbeitet auch mit den lokalen Behörden zusammen.
Fokus der DEZA
Ein Schwerpunkt des Engagements der Humanitären Hilfe der DEZA ist die Betreuung und Unterstützung von Flüchtlingen und intern Vertriebenen.
Drei Viertel der Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern, die selber nicht über ausreichende Kapazitäten verfügen, um diese grosse Anzahl Personen aufzunehmen und ihnen einen wirksamen Schutz zu bieten. Diejenigen, die über das Meer gekommen sind – die so genannten Boat People – können weder ihren Weg fortsetzen, noch nach Hause zurückkehren. Als illegale Einwanderer sind sie körperlichen Bedrohungen, Diebstahl, Vergewaltigung und Menschenhandel ausgesetzt.
Im Gegensatz zu den Flüchtlingen haben intern Vertriebene keine Staatsgrenze überschritten. Sie wurden innerhalb ihres eigenen Landes gewaltsam vertrieben. Für ihre Betreuung sind die betroffene Regierung und die lokalen Behörden zuständig. Diese können und wollen aber oftmals ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. In solchen Situationen gewährt die internationale Gemeinschaft den intern Vertriebenen Schutz in Form von direkter Unterstützung und durch die Ausarbeitung von entsprechenden Rechtsnormen.
Hintergrund
Auf Migrationsbewegungen nach Krisen reagiert die DEZA unmittelbar im Rahmen der Nothilfe und des Wiederaufbaus. Migration als komplexes und weltweites Phänomen erfordert jedoch Antworten, die viel weiter gehen.
Einsatz von Experten
Die humanitäre Hilfe kann somit vielfältige Formen annehmen. Dazu gehören der Einsatz von Experten zum Schutz der Opfer von bewaffneten Konflikten, die Unterstützung der lokalen Behörden oder die Bargeldhilfe für Gastfamilien von Flüchtlingen, damit diese unter besseren Bedingungen leben können.
Die Humanitäre Hilfe der DEZA stellt dem UNHCR Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung. Im Jahr 2016 waren 24 Expertinnen und Experten des SKH in Ländern Afrikas, Asiens, Südamerikas und des Nahen Ostens für das UNHCR im Einsatz. Sie brachten ihre Fachkenntnisse in Bereichen wie Wasser und Abwasserentsorgung, Recht und Bau von Notunterkünften ein.
Der Einsatz der DEZA beruht zudem auf dem interdepartementalen Konzept zur Stärkung des Schutzes von Flüchtlingen in den Herkunftsregionen. Dieses zielt darauf ab, die Flüchtlinge in ihrer Herkunftsregion möglichst rasch effizient zu schützen und die ersten Aufnahmeländer dabei zu unterstützen, den betreffenden Personen den notwendigen Schutz zu gewähren. Von diesem Grundsatz lässt sich die DEZA auch am Horn von Afrika und im Nahen Osten – zwei Regionen mit Millionen von Vertriebenen – leiten.
Wiederaufbau nach dem Notstand
Ein wachsendes Phänomen
Die Instabilität zahlreicher Regionen auf der ganzen Welt zwingt Hunderttausende von Personen, aus ihrem Herkunftsland zu flüchten. Das UNHCR schätzt, dass es sich 2016 für rund 61.4 Millionen Menschen einsetzen wird, die Schutz und Hilfe benötigen: Flüchtlinge, Staatenlose, Vertriebene und Personen, die in ihre Heimat zurückkehren möchten.
Engagement in Syrien
Seit 2011 leistet die Schweiz humanitäre Hilfe und schützt die von der syrischen Krise betroffene Bevölkerung. Die DEZA kommt ihnen im Rahmen von direkten Aktionen zu Hilfe, welche die Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) durchführen. Zudem leistet sie im Rahmen der multilateralen Hilfe einen substanziellen finanziellen Beitrag an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sowie an UNO-Organisationen und unterstützt auch NGO vor Ort.