Die Schweiz unterstützt Nepal beim Bau von 10'000 Brücken
In Nepal ist die 10'000ste Hängebrücke mit technischem Know-how und Unterstützung der Schweiz gebaut worden. Zwei Drittel der Bevölkerung profitieren von diesen wichtigen Verkehrswegen. Mit diesem würdigen Schlusspunkt endet das Schweizer Engagement im Hängebrücken-Bau – das Land macht nun in Eigenregie weiter.
Die Brücke verkürzt den Schulweg; nach dem Bau einer neuen Hängebrücke nehmen durchschnittlich 16 %mehr Kinder den Schulweg unter die Füsse. © DEZA / Dinesh Pandey
Seit den Sechzigerjahren unterstützt die Schweiz in Nepal den Bau von Fussgänger-Hängebrücken, um den Zugang zu Dienstleistungen für Menschen in abgeschiedenen Gebieten zu verbessern. Der Ansatz hat sich dabei stark gewandelt: Von der vereinzelten Unterstützung durch schweizerische Ingenieure über ein langfristiges Brückenbauprojekt bis hin zu einem partizipativen Verfahren, in dem lokale Gemeinschaften die Brücken selbständig bauen.
Nepalesen und Nepalesinnen bauen in Eigenregie
Nach der Einführung der föderalen Verfassung in Nepal 2015 wurden Strukturen und Verantwortlichkeiten noch einmal den neuen Realitäten angepasst. Dazu gehörte die Stärkung der Lokalbehörden. Diese bauen die Hängebrücken heute eigenständig, während sich die neu geschaffenen Provinzen um Materialverwaltung und technische Unterstützung kümmern. Da Nepal heute die Ressourcen und das Wissen zur eigenständigen Fortführung des Projektes hat, beendet die Schweiz 2024 ihre Unterstützung für Hängebrücken.
19 Millionen Menschen profitieren
Die gebauten10’000 Brücken verbessern die Lebensbedingungen von 19 Millionen Menschen nachhaltig, indem sie die durchschnittliche Reisezeit um 2,5 Stunden verkürzen. Nach dem Bau einer neuen Hängebrücke nehmen durchschnittlich 16 Prozent mehr Kinder den Schulweg unter die Füsse; in Gesundheitszentren steigen die Konsultationen um 26 Prozent an, und bei jeder fünften Brücke siedeln sich Gewerbetreibende an, eröffnen neue Läden, Garküchen oder Werkstätten.