Die kosovarische Wirtschaft verzeichnete in den letzten Jahren zwar ein moderates Wachstum, doch genügt dieses nicht zur Reduktion von Armut und Arbeitslosigkeit. Der öffentliche Sektor hat nur wenig Handlungsspielraum und ist nicht in der Lage, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb müssen neue Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen werden, allen voran in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), welche drei Viertel der Arbeitsplätze im Privatsektor stellt. Das PPSE-Projekt ist auf Unternehmen in der Nahrungsmittel- und Tourismusindustrie ausgerichtet, die ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Jedoch stehen diese auch vor grossen Herausforderungen und Defizite lassen sich namentlich beim Marketing und beim Management ausmachen.
Die Nahrungsmittelindustrie leidet unter dem ungenügenden Rohstoff- und Marktzugang. Es braucht daher:
eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und einen besseren Zugang zu Vertriebskanälen, beispielsweise durch Verträge mit Grossverteilern;
eine bessere Organisation und eine Zertifizierung der Produkte um die Vermarktung auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern.
Der Tourismussektor muss vor allem die Bekanntheit der Reisedestination Kosovo erhöhen und das Angebot erweitern. In den Bergregionen ist beispielsweise sowohl Sommer- als auch Wintertourismus möglich.
Um Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitslosigkeit zu verringern sollten diesen Sektoren neue Impulse verliehen werden. Mehr als 55% der kosovarischen Bevölkerung sind zwischen 15 und 34 Jahre alt und jedes Jahr gelangen 36’000 Personen neu auf den Arbeitsmarkt. Geschaffen werden aber weniger als 18’000 Arbeitsplätze. Dies führt zu einer Gesamtarbeitslosigkeit von 29% (50% bei den Jugendlichen). Die Arbeitslosenquote liegt in ländlichen Gebieten, bei Frauen und Minderheiten noch höher. Bei den Roma, Aschkali und Balkan-Ägyptern beträgt sie sogar 80%.