Am 7. Mai fand anlässlich des internationalen Weltrotkreuztages zu Ehren der beiden Schweizer «Gerechten unter den Völkern» Eduard Benedik Brunschweiler und Friedrich Born, eine Gedenkfeier mit anschliessendem Konzert des Unichors und Medikuszenekars in Pannonhalma statt.
Als eine weitere Etappe der Grand Tour weist Pannonhalma mehrere Verbindungen zur Schweiz auf: So wurde erst kürzlich die Städtepartnerschaft mit Muri (AG) beschlossen, beide Städte haben einen Benediktiner-Orden mit dem Kloster in Muri und der Erzabtei Martinsberg in Pannonhalma und gemeinsame Wurzeln bei den Habsburgern. Dank den zwei Schweizer „Gerechten unter den Völkern”, Friedrich Born und Eduard Brunschweiler, die Pannonhalma während des zweiten Weltkrieges zu einer Insel inmitten eines tobenden Sturms machten, kommt ein weiterer enger Bezug zur Schweiz hinzu.
Der Schweizer IKRK-Delegierte Friedrich Born, hatte in Budapest während den Kriegsjahren bereits erfolgreich Krankenhäuser, Kinder- und Waisenheime sowie Volksküchen für die ungarischen Juden eingerichtet und diese unter den Schutz des Roten Kreuzes gestellt. Im Oktober 1944 gelang es ihm das 800-jährige Benedikter-Kloster unter die Obhut des Roten Kreuzes zu bringen, obschon Pannonhalma mitten in einer militärischen Verteidigungslinie lag. Rund 3000 Menschen, vor allem Kinder, fanden dort Zuflucht bis zum Ende des Krieges. Mit der Leitung des Klosters beauftragte er den Schweizer Geschäftsmann Eduard Benedik Brunschweiler. Zusammen mit dem charismatischen Abt, Kelemen Krizosztom, sowie den Mitgliedern des Ordens hatte dieser alles in Macht stehende getan, dass im kommenden halben Jahr das Kloster Menschenleben und Werte erhaltend funktionieren konnte und es den Flüchtlingen an nichts mangelte.
Zu Ehren der beiden Schweizer Gerechten unter den Völkern, wurden zwei Gedenktafeln mit ihren Namen beim Eingang des Klosters aufgehängt. Während der Gedenkzeremonie, die unter der Schirmherrschaft des Erzabtes Asztrik Várszegi stand, erinnerten der Schweizerische Botschafter sowie Vertreter des IKRK, IFRC und des ungarischen Roten Kreuzes an Friedrich Born und Eduard Brunschweiler, die stellvertretend für all diejenigen stehen, die sowohl heute für humanitäre Aktionen ihr Leben riskieren, aber auch in den dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Güte erwiesen.